ruhrfestspiele : Zurück in die Mittelmäßigkeit
So richtig überrascht war eigentlich niemand mehr, als der Aufsichtsrat die Personalie Frank Hoffmann aus Luxemburg bekannt gab. Nur die Bestätigung fehlte eben noch für den Namen, den die Spatzen längst von den Dächern pfiffen. Auch wenn es in Zukunft bestritten werden wird, hört man unweigerlich Altmeister Hansgünter Heyme trapsen.
KOMMENTAR VONPETER ORTMANN
Doch jetzt ist der grüne Kulturminister Michael Vesper in der Pflicht. Er hatte sich zu Recht vehement für eine zweite Chance für Frank Castorf eingesetzt, als größter Financier der Ruhrfestspiele vom Deutschen Gewerkschaftsbund wenigstens ein schlüssiges neues eigenes Konzept gefordert. Das hat der DGB nicht vorgelegt. Ganz im Gegenteil, er setzt wieder auf altbackene Konzeptionen, um wenigstens finanziell über die Runden zu kommen. Das Festival wird wieder ins Mittelmaß zurückfallen, völlig egal was der neue Intendant, der in seinem Luxemburger Haus selbst finanzielle Schwierigkeiten hat, auch an Allgemeinplätzen säuselt. Die Neumannschen Kickerautomaten für die Jugend wird er nicht ersetzen können und dürfen. Innovation und Blick in die Zukunft bleiben für die erzkonservativen Vorstandsmitglieder des DGB in Berlin Fremdwörter. Das war so und das wird immer so bleiben. Der Steuerzahler in Nordrhein-Westfalen sollte sich über jeden Euro schwarz ärgern, der noch in diese Ruhrfestspiele gesteckt wird. Verhindern sie das bitte, Herr Vesper.