: Atomfracht aus Hamburg
Wegen eines illegalen Atomgeschäfts mit Nordkorea müssen sich drei Geschäftsleute – davon zwei aus Hamburg – ab Mittwoch vor dem Landgericht Stuttgart wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontroll- und Außenwirtschaftsgesetz verantworten. Hauptangeklagter ist der 58-jährige Geschäftsführer der Firma Optronic in Königsbronn (Kreis Heidenheim). Er soll versucht haben, einsetzbare Technik nach Nordkorea zum Bau von Atombomben zu liefern. Zwei Kaufleute aus Hamburg sollen ihm bei der Ausfuhr behilflich gewesen zu sein.
Die Optronic GmbH & Co. KG wollte 22 Tonnen Spezial-Aluminiumrohre nach China exportieren. Von dort aus sollten sie laut der Staatsanwaltschaft nach Nordkorea weiter geliefert werden. Das Schiff mit der brisanten Fracht war im Frühjahr auf Anweisung der Bundesregierung in Ägypten gestoppt worden. Bei den Rohren handelt es sich um Bauteile zur Herstellung so genannter Gasultrazentrifugen, mit denen Uran bis zur Waffentauglichkeit angereichert werden kann. Der 58-Jährige soll dies gewusst haben. Er sei darauf durch das Bundesamt für Ausfuhr- und Wirtschaftskontrolle aufmerksam gemacht worden. Der Geschäftsführer sitzt in U-Haft. Im Fall einer Verurteilung droht ihm eine erhebliche Freiheitsstrafe. DPA/TAZ