hafenpolitik
: Senator Uldall baggert tief

In drei Jahren, davon ist der hiesige Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) zutiefst überzeugt, werden die Bagger losschwimmen, um die Elbe zu vertiefen. Und das sei „ein Grund zur Freude“, denn Hamburgs Hafen bleibe zukunfts- und wettbewerbsfähig. Dafür gebühre ausnahmsweise der rot-grünen Bundesregierung „Dank“.

Denn deren Beschluss aus der Vorwoche, die von Hamburg geforderte erneute Ausbaggerung der Elbe vom Ergebnis einer weiteren Umweltverträglichkeitsprüfung abhängig zu machen, sei „eine Entscheidung zugunsten Hamburgs“, befand der Senator. Da werde es keine Probleme geben: „Die Elbvertiefung auf 14,50 Meter kommt.“ Das gedenke er dieser Tage „allen Reedern weltweit“ brieflich mitzuteilen, „damit da keine Irritationen aufkommen“.

Von der Opposition hatte Uldall Widerworte nicht wirklich zu befürchten. Am Hafenstandort haben Sozialdemokraten noch nie herumgemäkelt, und die Grünen tun dies inzwischen auch nicht mehr. Er vermisse „ein vernünftiges Finanzkonzept“ des Senats zur Sicherung des Hafens, monierte der Sozialdemokrat Ingo Egloff, um überhaupt irgendetwas kritisieren zu können. Denn an „unserer klaren Position für die Elbvertiefung und die Interessen des Hafens“ könne es ja wohl keinerlei Zweifel geben.

Jens Kerstan (GAL) forderte wortreich eine Arbeitsteilung mit einem neuen Tiefwasserhafen an der Küste, sehr gerne in Cuxhaven. Man könne den Fluss allerdings nicht endlos vertiefen, denn irgendwann sei der Elbtunnel im Weg. Aber da finden Senat, SPD und Reeder gewiss auch noch eine tief greifende Lösung.smv