Haft: Banker prellte Bauern

Ein Banker, der einen betuchten Landwirt um fast 500.000 Euro geprellt hatte, ist am Montag vom Berliner Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Der Vermögensberater hatte sich fast fünf Jahre unbemerkt vom Konto des Bauern bedient. Mit dessen EC-Karte und PIN-Nummer hatte der 55-Jährige an Automaten mehr als 500-mal Beträge bis zu 1.000 Euro abgehoben. Der Fall flog im Jahr 2008 auf, als die Bank wegen gestiegenen Missbrauchs von EC-Karten ein verfeinertes Kontrollsystem einführte. Der Banker wurde fristlos entlassen. Er unterschrieb ein Schuldanerkenntnis. Den Schaden trägt zunächst die Bank. Als Motiv hatte der geschiedene Vater von drei Kindern finanzielle Engpässe genannt. Den Landwirt hatte der frühere Mitarbeiter der Deutschen Bank seit 1994 betreut. Bei einem Treffen habe er die EC-Karte in seinem Aktenkoffer übersehen, so der Bankkaufmann. Der Kunde habe die Unterlagen nie kontrolliert. Zumal sich die Geldanlagen des Landwirts positiv entwickelt hatten, kam es zu keinem Argwohn. DPA