: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
A
Anything Else USA/Frankreich/Niederlande/Großbritannien 2003, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Jason Biggs, Christina Ricci
„‚Liebst du mich?‘, will Jerry von seiner Freundin Amanda wissen. Die pflaumt zurück: ‚Warum fragst du das? Nur weil ich zusammenzucke, wenn du mich berühren willst?‘ Diese und ähnlich witzige Dialoge, mit denen Woody Allen seine neue Komödie gespickt hat, machen klar: Jerry und Amanda stecken in einer Beziehungskrise. Scherze über seine Dauerobsessionen Holocaust, Psychoanalyse und Masturbation verknüpft Allen pfiffig mit einer tragikomischen Love-Story, die beweist, dass der 68-Jährige sich seine jugendliche Unbeschwertheit bewahrt hat. Und ein Regisseur der Widersprüche bleibt: abgeklärt, doch zutiefst romantisch.“ (Cinema) Cinema
Austrian Abstracts I & II
Text siehe auf der übernächsten Seite. Kino 46
B
Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker
“Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will – und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Kino 46
Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen EulenDeutschland 2004, R: Franziska Buch, D: Sidonie von Krosigk, Marie-Luise Stahl
„Trotz Zauberverbot will Nachwuchshexe Bibi ihre an den Rollstuhl gefesselte Freundin Elea heilen. Doch hinter dem wundersamen Eulenstaub, den man dazu braucht, ist auch die böse Hexe Rabia her. Unter der Regie von Franziska Buch (‚Emil und die Detektive‘) kombiniert die zweite Leinwandadaption von Elfie Donnellys Kinderbuchreihe den charmanten Witz des Vorgängers mit einer Prise abenteuerlicher ‚Indiana Jones‘-Romantik. Die digitalen Effekte sind noch hochwertiger, die Hexenspannung reißt nie ab, und das gefühlvolle Ende wird nicht nur Kinderherzen erwärmen.“(Cinema) Apollo BHV, Casablanca OL, Cinemaxx, Conemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Schauburg
Big Fish USA 2003, R: Tim Burton, D: Ewan McGregor, Albert Finney / Originalfassung ohne Untertitel
“Wenn Edward Bloom von Edward Bloom spricht, was er sehr häufig tut, erscheint sein Leben als ein einziges Abenteuer: Er hat einen Riesen gezähmt, siamesischen Zwillingen das Leben gerettet und mit List und Witz das Herz einer schönen Frau erobert; im Zirkus ist er natürlich auch aufgetreten. Selbst auf dem Sterbebett erzählt der geniale Aufschneider und sympathische Egozentriker (Albert Finney) seinem längst erwachsenen Sohn (Billy Crudup) solche Märchen. US-Regisseur Tim Burton (,Mars Attacks!‘, ,Planet der Affen‘) hat diese überladene Gutmensch-Fabel zu einer überaus effektvollen und zugleich arg beliebigen Nummernrevue hochgejazzt.“ (Der Spiegel) City
Butterfly Effect USA 2004, R: J. Mackye Gruber, Eric Bress, D: Ashton Kutcher, Melora Walters
„Bei dem Versuch, sich an traumatische Erlebnisse aus seiner Kindheit zu erinnern, wird Jungstar Ashton Kutcher in die Vergangenheit katapultiert. Kann er der Versuchung, negative Ereignisse zu korrigieren, widerstehen? Mit diesem Bedürfnis spielt der Film, beschäftigt unsere Fantasie, und das macht ihn so unterhaltsam. Darüber hinaus überzeugen die Schauspieler.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace
C
Children of Nature Island 1991, R: Fridrik Thor Fridriksson, D: Gisli Halldorsón / Originalfassung mit Untertiteln
„Zu köstlich, wenn die beiden Alten, die sich aus der Teeniezeit kennen und im Rentnerheim dahinvegetieren, nächtens einen Jeep knacken und beturnschuht abhauen. Um im Norden der Insel sterben zu können, weit weg von der Hauptstadt, um ihre ‚Nature‘ wiederzufinden, der in Island sowieso niemand auskann. Endlich mal ein Film über starke Alte. Der sich seine stummen, meditativen Momente aus einer bombastischen Landschaft holt.“ (taz) Kino 46
Coffee and Cigarettes USA 2004, R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop, Alfred Molina
„Vor Jahren schon hatte Jim Jarmusch dem (Alb-)Traumpaar Koffein & Nikotin mit drei Kurzfilmen gehuldigt; diesen hat der Kinopoet des ‚Take It Easy‘ nun acht weitere skurrile Sketches angefügt. Also elf Variationen des Themas: Musiker- und Schauspieler-Kumpane von Jarmusch (u. a. Iggy Pop, Alfred Molina, Bill Murray, RZA), alle vorzugsweise sich selber spielend, hocken in bezauberndem Schwarzweiß beisammen, schlürfen Kaffee, qualmen und quatschen (bzw. schweigen). Es entstehen ironische Psychoduelle, Mini-Hollywoodsatiren und nostalgische Vignetten. Jarmusch macht Filme mehr für Genuss- denn für Kettenraucher. (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg (OmU)
Collateral USA 2004, R: Michael Mann, D: Tom Cruise, Jamie Foxx
„Ins Auto eines schwarzen Taxifahrers in Los Angeles steigt ein Auftragskiller, der in dieser Nacht fünf Menschen töten will und einen ortskundigen Fahrer braucht. Weil er ‚Gefallen‘ an seinem unfreiwilligen Chauffeur findet, nimmt er ihn als Geisel. Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
D
Die Dreigroschenoper Deutschland 1931, R: Georg Wilhelm Pabst, D: Rudolf Foster, Lotte Lenja, Fritz Rasp
Im Vergleich mit den großen Stummfilmerfolgen von Pabst wie „Die freudlose Gasse“ oder „Die Büchse der Pandora“ ist seine „Dreigroschenoper“ eher enttäuschend. Hier gibt es keine Asta Nilsen oder Louise Brooks, die den Regisseur zu Bilderräuschen inspirieren, sondern einen Bühnenhit, der, handwerklich solide inszeniert, auch an der Kinokasse gutes Geld bringen sollte. Aber als Dokument ist dieser Film natürlich sehenswert. (hip) Atlantis, Gondel, Schauburg
Dreißig über Nacht USA 2004, R: Gary Winick, D: Jennifer Garner, Mark Ruffalo
„Eine 13-Jährige wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich 30 zu sein. Als ihr Wunsch plötzlich in Erfüllung geht, muss sie zu ihrer Überraschung damit fertig werden, dass sie sich zu einer zwar erfolgreichen, aber nicht gerade netten Person entwickelt hat. Ansprechende, wenn auch wenig originelle Hollywood-Komödie.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
Du poinçonneur ... au légionnaire
Portrait von Serge Gainsbourg mit Ausschnitten seiner legendären Konzerte im Casino de Paris (1985) und im Zénith (1988) Atlantis
E
Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros
„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen.“ (filmdienst) City
Eine italienische Hochzeit Australien/Großbritannien 2003, R: Jan Sardi, D: Giovanni Ribisi, Adam Garcia
“Eine italienische Hochzeit wünscht sich der unscheinbare Angelo, der in den fünfziger Jahren in Australien ein Café für heimwehkranke Landsleute betreibt. Weil sich aber auf dem fünften Kontinent keine passende Frau für Angelo findet, importiert er schließlich via Heiratsvermittlung eine Braut direkt aus Italien. Die Liebeskomödie von Regie-Debütant Jan Sardi ist ähnlich bittersüß wie der Espresso, der aus Australiens erster, natürlich aus Italien importierter Espressomaschine rinnt.“ (Der Spiegel) City
Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt
„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ.“ (tip) City
Die Entdeckung des Himmels Niederlande 2002, R: Jeroen Krabbe, D: Stephen Fry, Greg Wise / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Eindruck von Hektik bei einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung mit den Hauptschauplätzen Amsterdam, Havanna, Auschwitz, Rom, Jerusalem sowie dem Himmel selbst entspringt aber auch der Strapaze, den 800-seitigen, bildungs- und bedeutungsüberfrachteten Roman von Harry Mulisch im Crashkurs von zwei Kinostunden durchzunehmen. Die ambitionierte und luxuriös ausgestattete niederländische Produktion verdient als besonders aufgeblasenes und eitles Exemplar der Spezies Literaturverfilmung allen Respekt.“ (Der Spiegel) Kino 46
F
Fahrenheit 9/11 USA 2004, R: Michael Moore
“Der Film „Fahrenheit 9/11“, der als Pamphlet gegen die Bush-Familie beginnt und als Elegie auf eine von ihrem Oberbefehlshaber im Stich gelassene United States Army endet, ist das schärfste Mediengeschütz, das die Demokraten im Wahljahr auf ihre politischen Gegner richten können. Er spricht aus, was John Kerry nicht laut zu sagen wagt. Moore ist ein Fachmann im Aufdecken von Widersprüchen zwischen Sein und Schein, und daran herrscht unter der jetzigen Regierung kein Mangel. In seinem Film sieht man, wie der Präsident unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September in einer Schulklasse in Florida sitzt und ein Kinderbuch liest. Später erscheint er Grimassen schneidend im Fernsehstudio, wo seine Rede zum Beginn des Irak-Kriegs aufgezeichnet wird. Solche Bilder sind keine Sottisen. Sie sind Waffen, und Michael Moore weiß, wie man sich ihrer bedient.“ (FAZ) Gondel
Die Frauen von Stepford USA 2004, R: Frank Oz, Nicole Kidman, Matthew Broderick
“Die arrogante Präsidentin eines Fernseh-Networks verliert ihren Job und strandet mit ihrer Familie in einer hermetisch abgeschotteten Mustersiedlung, in der alle Frauen ehemalige Führungskräfte sind. Was zunächst durch ein Feuerwerk an Bild- und Wortwitzen gefangen nimmt, verliert sich schnell in der qualvollen Imitation einer Geschichte, die nicht genügend Biss besitzt, um über Emanzipation und Gleichberechtigung zu handeln. Zugleich bringt der Film, der zeigt, wie in der Konsumgesellschaft Menschen durch Maschinen ersetzt werden, selbst keine einzige menschliche Figur hervor.“ (filmdienst) City
G
Garfield USA 2004, R: Peter Hewitt, D: Breckin Meyer, Jennifer Love
„Er ist dick, faul und unglaublich egozentrisch: Als Cartoon-Held treibt der rote Kater Garfield seit mittlerweile 26 Jahren sein Unwesen und hat seinem Erfinder Jim Davis zweifellos einige nette Merchandising-Millionen beschert. Jener Kater, der sich in der Familienkomödie „Garfield“ von Peter Hewitt als computeranimierter Charakter zwischen Schauspielern und echten Tieren technisch recht eindrucksvoll bewegt, scheint jedoch kaum mehr als ein entfernter Verwandter des echten Garfield zu sein: Kindgerecht „entschärft“, geht doch viel vom Zynismus der frechen Figur verloren. (tip) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
Girls Club - Vorsicht bissig! USA 2004, R:Mark S. Waters, D: Lindsay Lohan Rachel McAdams
„Cady Heron (Lindsay Lohan, „Freaky Friday“) ist just aus Afrika in die USA heimgekehrt. Ihre erste Lektion: Gegen die Highschool ist der Busch ein Streichelzoo. Regina (Rachel McAdams), Anführerin der Girlgang Plastics, bestimmt gnadenlos, wer in und wer out ist. Garstige Seitenhiebe auf den All-American-Alltag und biestige Wortduelle machen den Ausflug in den Mikrokosmos Highschool und die Psyche pubertätswirrer Teens zur kurzweiligen Studienfahrt. Ergebnis: „Girls Club“, eine bonbonbunte Posse mit reichlich Stutenbeißerei und ein bisschen Hintersinn.“ (Cinema) Cinemaxx
H
Heimspiel Bremen Nr. 10: Flott, flott gibt es bei uns nicht“ Bremen 2004, R: Renate Venske, Reinhard Büsching
„Ute und Rita lassen sich nicht drängen, sie leben ihre eigene Zeit. Dies ist eine der Freiheiten im Leben zweier behinderter Frauen. Kameraführung und Schnitt passen sich ihrem Tempo an. Ist die eigene Ungeduld erst überwunden, zeigt sich dem Zuschauer ein Pärchen mit ganz normalen Marotten und einer ungezwungenen Art, seine gegenseitige Zuneigung zu zeigen. ‚Flott, flott gibt es bei uns nicht‘ ist kein Film über Behinderung, sondern er zeichnet ein Portrait zweier Frauen.“ (Filmbüro Bremen) Schauburg
Hellboy USA 2004, R: Guillermo Del Toro, D: Ron Perlman, John Hurt
„Hellboy entschlüpft 1944 als kleines Teufelchen durch ein kurzzeitig geöffnetes Höllentor auf die Erde, als die Nazis versuchen, sich unter Mithilfe Rasputins und seiner schwarzen Magie doch noch den Endsieg zu sichern. 50 Jahre später versuchen die Kräfte des absolut Bösen erneut, die Weltherrschaft an sich zu reißen und wollen sich dabei Hellboys bedienen. Dieser dient inzwischen der Gegenseite. Ironische und zeitgemäße Verfilmung der gleichnamigen Comicvorlage, die es schafft, Kriegs-, Liebes- und Fantasyfilm in einem einzigen Genre-Eintopf zu verwerten.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
I
I love all of you Frankreich 1980, R: Claude Berri, D: Serge Gainsbourg, Catherine Deneuve / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Deneuve spielt Alice, die ihr ganzes bisheriges Leben lang den perfekten Mann gesucht hat, sich aber für keinen entscheiden kann. Die Studie der Träume und Wünsche einer Frau, wie sie nur die Franzosen machen können.“ (bremerfilmkunsttheater) Atlantis
In the Cut USA/Australien/ Großbritannien 2003, R: Jane Campion, D: Meg Ryan, Mark Ruffalo
„Meg Ryan gerät als Uni-Dozentin ins Fadenkreuz eines Serienkillers und versinkt in sexuellen Obsessionen. Ryan bemüht sich redlich und mit ganzem Einsatz ihres meist nackten Körpers, die Entwicklung ihrer Figur von verbittert zu brünftig glaubhaft erscheinen zu lassen, und erhält dabei vom Proll-Charme versprühenden Ruffalo beeindruckende Hilfestellung. Doch in der plump übergestülpten Kastrationsangst-Metaphorik von Jane Campion (‚Das Piano‘) gehen das eifrige Duo und die gelungenen experimentellen Großstadtimpressionen der Regisseurin sang- und klanglos unter.“ (Cinema) Cinespace, Cinestar
I, Robot USA 2004, R: Alex Proyas, D: Will Smith, Bridget Moynahan
„Chicago im Jahr 2035: Servile Dienstleistungsroboter sind zum besten Freund des Menschen avanciert, lediglich der technophobe Cop Will Smith wittert eine mörderische Verschwörung der Maschinen. Einmal mehr kämpft hier Mensch gegen Maschine und Mensch mit Maschine. Weniger product placement und weniger Zurichtung auf einen glatten Sommer-Blockbuster hätten eine richtig gute Reflexion über ‚the ghost in the machine‘ ergeben. So ist es immerhin ein netter Unterhaltungsfilm geworden.“ (tip) Cinespace, City
J
Je t‘aime moi non plus Frankreich 1975, R: Serge Gainsbourg, D: Jane Birkin, Gérard Depardieu / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Eine erotische Spezialität, die weiter als unter die Haut geht... Zwei homosexuelle kaputte Typen arbeiten als Müllwagenfahrer zeitweise in der Nähe einer Fernfahrerkneipe, wo die knabenhafte Kellnerin Johnny sie beinahe auseinanderbringt. Voller Sehnsucht nach Zärtlichkeit fühlt sie sich zu dem Müllwagenfahrer Krassky hingezogen. “ (bremerfilmkunsttheater) Atlantis
K
Keine halben Sachen 2 USA/Deutschland 2004, R: Howard Deutch, D: Bruce Willis, Matthew Perry
„Fortsetzung einer amerikanischen Gangsterkomödie aus dem Jahr 2000, in der Mafiosi die Frau eines Zahnarztes entführen, um ihren früheren Ehemann, einen im mexikanischen ‚Exil‘ zum Hausmann mutierten Auftragskiller, aus der Reserve zu locken. Allerdings bleibt das Sequel auf ganzer Linie hinter dem Vorgängerfilm zurück, was zwar nicht die Quantität aberwitziger Irrungen und Wirrungen anbelangt, wohl aber deren Qualität, da die öde Klamotte primär aus Klamauk und schauspielerischen Mätzchen besteht.“ (filmdienst) Cinemaxx
Ken Park USA 2002, R: Edward Lachman, Larry Clark, D: Tiffany Limos, Stephen Jasso
„Eine Teenagerclique in kalifornischer Kleinstadt-Ödnis zwischen Sex, Drogen, Aggression und Hoffnungslosigkeit. Anders als in seinem Regiedebüt ‚Kids‘ entlarvt Clark hier die Eltern als die wahren Verführer, Missbrauchstäter und Ignoranten. Weshalb sein Film bei aller nihilistischen Gewalt und sexueller Explizität wie ein tröstliches Märchen über die Macht jugendlicher Freundschaft und Träume wirkt.“ (tip) Cinema
Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand
„‚Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie – und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln. Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“ (Der Spiegel) Casablanca OL, Schauburg
Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson
“Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ,Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (,Jalla! Jalla!‘) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) City
Die Kühe sind los USA 2004, R: Will Finn, John Sanford
„Sag zum Abschied leise Muh. Auch wenn sich der konventionelle Animationszweig der Disney-Studios in Deutschland mit über drei Millionen ‚Bärenbrüder‘-Besuchern noch einmal aufbäumte, kommt jetzt mit ‚Die Kühe sind los‘ der endgültig letzte mikrochipfreie Trickfilm aus dem Micky-Maus-Haus. Als hätten uns die Macher den Abschied von der Handarbeit nicht allzu schwer machen wollen, erweist sich dieser Schlusspunkt einer Ära als recht unwürdiges Mittelmaß. Die Geschichte dreier Kühe und eines trotteligen Pferdes, die einem Viehdieb namens Alameda Slim das Handwerk legen wollen, ist bestenfalls drollig.“ (Cinema) Apollo BHV, Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, City, Wall-Lichtspiele OL
L
La mala educación – Die Schlechte Erziehung Pedro Almodóvar, D: Gael García Bernal, Fele Martinez
„Der schrecklichste und zugleich komischste Satz in Pedro Almodóvars neuem Film ‚La Mala Educación‘ lautet: ‚Gott ist auf unserer Seite.‘ So spricht ein Priester, der sich anschickt, seine pädophilen Umtriebe durch einen Mord zu vertuschen. Dies sei, sagt der spanische Autor und Regisseur, sein persönlichster Film, im Kern basierend auf Kindheitserfahrungen in einem katholischen Internat. Hätte er diesen Film vor 20 Jahren gedreht, so wäre der Mord wohl zu einem blutigen Horrormoment der Wahrheit geworden. Heute jedoch gibt der reife Geschichtenerzähler Almodóvar, gewissermaßen sich selbst in der Figur eines Jungregisseurs verdoppelnd, dem Moment einen weit raffinierteren, spannungsvolleren Dreh, indem er den Mord als Filmszene darstellt, zu deren Dreharbeit der angeblich wirkliche Täter als Augenzeuge hinzukommt und seine Version dagegensetzt. Almodóvars im Frühjahr in Cannes gefeierter Film erzählt mit seiner unvergleichlichen melancholischen Eleganz vom Begehren und Begehrtwerden als einer Sache auf Leben und Tod.“ (Der Spiegel) Schauburg. Wall-Lichtspiele OL
L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France
„Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City
Lauras Stern Deutschland 2003, R: Piet De Rycker, Tilo Graf Rothkirch
„Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. Die warmherzige Geschichte um Freundschaft hat mit Mirco Nontschew, Eva Mattes und Heinrich Schafmeister recht prominente Stimmen gewonnen und sollte bei den Kleinen gut ankommen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Schauburg, Wall-Lichspiele OL
Liebe mich wenn du dich traust Frankreich 2003, R: Yann Samuel, D: Guillaume Canet, Marion Cotillard
„Als ungezogene Kinder entdecken Julien und Sophie ihre Zuneigung zueinander, die nur wenige Jahre später in heiße Liebe umschlägt. Das Debut des französischen Regisseurs, Illustrators und Trickfilmzeichners Yann Samuell – der sich selbst offenbar das Pseudonym Jean-Pierre Jeunet zugelegt hat – möchte eine wilde, grelle, poetisch-naive Liebesgeschichte im Stile von Jean-Pierre Jeunets ‚Amélie‘ und Jaco van Dormaels ‚Toto le héros‘ sein; doch Samuells ausgeprägter Wille zur Ästhetik droht jeden zarten Charme der Geschichte unter sich zu begraben.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
M
Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth
Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Wie soll man den Ausdruck im Gesicht vom „Mädchen mit dem Perlenohrring“ deuten? Wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. Die Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab, vieles wird angedeutet, und alles ist in eine dunkel, melancholische Grundierung getaucht. (hip) Casablanca OL, Gondel
Mann unter Feuer USA 2004, R: Tony Scott, D: Denzel Washington, Christopher Walken
„Der reumütige und verbitterte Ex-Marine Creasy geht nach Mexico City, um dort die 10-jährige Tochter einer wohlhabenden Familie zu beschützen. Bei seiner Rolle als Aufpasser freundet er sich mit der kleinen Pinta an und muss schließlich mit ansehen, wie sie entführt und sogar getötet wird. Diese grausame Tat will er nicht ungesühnt lassen und heftet sich an die Fersen der Verantwortlichen. Nach ‚The Punisher‘ kommt nun wieder ein Revenge-Thriller in die deutschen Kinos, der allerdings um Längen mehr zu bieten hat. Das liegt vor allem daran, dass man sich diesmal Zeit für Charaktere und Story nimmt. “ (Moviemaze) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL,Cinespace, CineStar
Die Martins-Passion Deutschland 2003, R: Irene Langemann
„Gefeiert als größter Bach-Interpret nach Glenn Gould wartete auf den brasilianischen Pianisten João Carlos Martins Anfang der 60er Jahre eine Weltkarriere – so faszinierend waren Temperament und Tempo, seine fast manische Verschmelzung mit den schwarzweißen Tasten. Seine zweite Passion gehörte allerdings dem Fußballspiel, wobei er sich so schwer verletzte, dass ihm seine rechte Hand irgendwann nicht mehr gehorchen wollte. Schonungslos ehrlich zeigt Irene Langemanns Porträt, wie Martins mit diesem Drama lebt, unermüdlich an seinem Comeback arbeitet, Krisen durchlebt und dennoch seine Energie nicht verliert.“ (tip) Cinema
Miffo Schweden 2003, R: Daniel Lind-Lagerlöf, D: Jonas Karlsson, Livia Millhagen
„Ein naiver idealistischer, aber lebensunsicherer junger Pfarrer will in einem tristen Hochhausvorort, der als sozialer Brennpunkt gilt, die Kirche wieder ins öffentliche Bewusstsein rücken. Während seine Versuche spektakulär fehlschlagen, verliebt er sich in eine an den Rollstuhl gefesselte, ebenso selbstbewusste wie zynische junge Frau, was von seinen Eltern als fragwürdiger Amtsmissbrauch getadelt wird. Psychologisch präzise beschreibt der flott und pointiert erzählte Film den Kontakt zwischen den sozialen Klassen, rigide Vorurteilsstrukturen und ihre Beharrungskraft, wobei er zugleich mit großer Ernsthaftigkeit nach der Funktion der Kirche in einer säkularisierten Gesellschaft fragt.“ (filmdienst) Cinema
Musica Cubana Deutschland/Italien 2003, R: German Kral, D: Pio Leiva, Barbaro Marin
„Doku über die Söhne des Buena Vista Social Clubs, die von Pio Leiva zusammengetrommelt werden. Der in kräftigen Farben gehaltene Dokumentarfilm über den kubanischen Musikernachwuchs nach ,Buena Vista Social Club‘ wird zwar von einer fiktiven Rahmenhandlung zusammengehalten, lebt aber von der wirklichen Lebenslust seiner Protagonisten. Die beobachtet German Kral bei den Proben und in ihrem Alltag. Das ist bisweilen amüsant und in den Musik-Szenen mitreißend.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis
N
Neid USA 2004, R: Barry Levinson, D: Ben Stiller, Jack Black
„‚Neid‘ handelt von zwei Freunden und einem Spray, das Hundekot in Luft auflöst. Nicht wenige Fans des Regisseurs Barry Levinson (‚Rain Man‘) wünschen sich, es gäbe ein ähnliches Mittel, um diese völlig verunglückte Komödie aus seinem Werk zu tilgen - doch es hilft nichts: Beschämend schlicht erzählt Levinson von den Wechselfällen im Leben seiner beiden Helden und den Auswüchsen des Sozialneids.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinespace, CineStar
O
Open Water USA 2003, R: Chris Kentis, D: Blanchard Ryan und Daniel Travis
„‚Open Water‘ zeigt, dass wir mitten im Urlaub vom Tode umfangen sein können: Nachdem zwei Hobbytaucher von ihren Gefährten im Ozean vergessen wurden, sind sie einer Wasserwüste voller hungriger Haie ausgesetzt. Der nach einem wahren Vorfall gedrehte Tauchgang von Regisseur und Drehbuchautor Chris Kentis dauert nervenaufreibende 79 Minuten. Er verzichtet auf Stars, Spezialeffekte und digitale Meeresungeheuer, doch die Angst vor der lauernden Gefahr überträgt sich hautnah auf den Zuschauer.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinestar
P
Plötzlich Prinzessin 2 USA 2004, R: Garry Marshall, D: Anne Hathaway, Julie Andrews
„Ein Herz und eine Krone: Im zweiten Kapitel seiner Königshaus-Saga stellt Märchenonkel Garry Marshall (‚Pretty Woman‘) die Thronfolgerin vor eine schwere Wahl. Die bonbonbunte Fortsetzung des Märchenhits von 2001 ist genauso einfallslos wie ihr Titel.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
R
Resident Evil 2 Großbritannien 2004, R: Alexander Witt, D: Milla Jovovich, Sienna Guillory
„Während die erste Verfilmung der Videospiel-Reihe in seinem klaustrophobischen Minimalismus vor allem Joypad-Artisten und Splatterjünger begeisterte, zielt die Fortsetzung nun aufs breite Publikum. Diesmal zieht Milla Jovovich als Heldin Alice aus dem unterirdischen Laborkomplex an die Erdoberfläche, wo der Ärger erst richtig anfängt. Weniger blutlüstern, aber erheblich aufwändiger und rasanter als sein Vorgänger, macht der Film auch Horror-Verweigerern Spaß. Regisseur Alexander Witt liefert hier sein Regiedebüt ab: hochklassige Action mit Gruseltouch, die in der bitterbösen Schlusssequenz sogar Grips beweist.“ (Cinema) Apollo BHV, Cinemaxx,Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Cinestar
Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch
„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Atlantis
Riddick - Chroniken eines Kriegers USA 2004, R: David Twohy, D: Vin Diesel, Colm Feore
„Für Fortsetzungen der Kinohits ‚The Fast and the Furious‘ und ‚XXX‘ wollte sich Vin Diesel nicht verpflichten lassen. Stattdessen drehte er einen zweiten Teil des Trash-Spektakels ‚Pitch Black‘. Der Mann ohne Pupillen kämpft sich durch einen Film ohne Story.“ (Cinema) CineStar, Cinemaxx OL
S
Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch
„‚Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ,Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen, gute Laune zu verbreiten.“ (Der Spiegel) City
Saved ! - Die Highschool Missionarinnen USA 2004, R: Brian Dannelly, D: Jeana Malone, Mandy Moore
„Mary ist eine brave Schülerin, die zu den beliebtesten ihrer christlichen High School gehört. Alles in ihrem jungen Leben läuft gut – bis sie eine mutige Entscheidung trifft: Als ihr Freund ihr eröffnet, dass er schwul ist, fühlt sich Mary von Gott dazu berufen, ihn von seiner Homosexualität zu befreien, indem sie mit ihm schläft. ‚Saved!‘ ist eine Low-Budget-Produktion, inszeniert von Erstlingsregisseur Brian Dannelly. Eine schwarzhumorige Teenagersatire, die ihre Kritik an der Scheinheiligkeit US-High-Schools und nicht zuletzt auch eine Antwort auf die Begeisterung für Mel Gibsons ‚Passion Christi‘ mutig und originell mit angesagten Jungstars in Szene in setzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinespace
Schultze Gets The BluesDeutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn
“Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ,Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Sie haben Knut Deutschland 2003, R: Stefan Krohmer, D: Valerie Koch, Hans-JochenWagner
“Vierzehn junge Menschen treffen sich 1983 auf einer Tiroler Berghütte und diskutieren verlorene Prinzipien. Als der Gastgeber einer Gruppe von Skiurlaubern nicht erscheint, da ihn die Polizei festhält, fragen sich seine Freunde: politische Aktionen diskutieren oder Ski fahren? Beides. Verblüffend authentische Dialoge und amüsante Szenen dokumentieren eine Zeit des sozialen Umbruchs, in der Spaßtrends wie Skigymnastik politische Ideale aufweichten.“ (Cinema) City
Silent Waters Pakistan/Frankreich/Deutschland 2003, R: Sabiha Sumar, D: Kirron Kher, Aamir Ali Malik
„1979 im pakistanischen Punjab: Die Islamisierung des Lebens hält in Gestalt zweier reisender Fundamentalisten Einzug in eine dörfliche Idylle. Toleranz und Heiterkeit weichen einer argwöhnischen Atmosphäre, die bis in die Familien dringt. Ein junger Mann wendet sich unter dem Einfluss der Prediger von seiner verwitweten Mutter ab und entfremdet sich auch von seiner Verlobten. Die Lage eskaliert, als indische Sikhs ihre heiligen Stätten im Dorf besuchen. Das poetisch fotografierte Drama nutzt die Geschichte einer Familie, um die politische Geschichte Pakistans und die Genese radikal-islamischen Terrors zu beleuchten. Über die konkrete historische Verankerung hinaus lässt sich der Film als Anklage gegen jedwede ideologische Hetze lesen.“ (filmdienst) Cinema
Slogan Frankreich 1968, R: Pierre Grimblat, D: Serge Gainsbourg, Jane Birkin / Originalfassung ohne Untertitel
Erster Film des Serge-Gainsbourg-Specials : „Der 40-jährige Werbefilmer Pierre (Serge Gainsbourg) und seine schwangere Frau leben in Paris. Während eines Festivals in Venedig verliebt sich Pierre in die erst 20-jährige Evelyne (Jane Birkin). Die verlangt, dass sich ihr Geliebter scheiden lässt. Pierre gerät ins Schwanken. Französisches Melodram ganz im Zeitgeist der Sechziger-Jahre.“ (Bremer Filmkunsttheater) Atlantis
Sommersturm Deutschland 2004, R: Marco Kreuzpaintner, D: Robert Stadlober, Kostja Ullmann
„‚Sommersturm‘ folgt klimatisch und erotisch auf das Frühlingserwachen: Regisseur Marco Kreuzpaintner zeigt eindringlich und zugleich beschwingt das Coming out von Teenager Tobi, der sich im Sommerzeltlager in seinen besten Freund Achim verliebt. Mit präzisem Blick beobachtet der Film, wie Tobi beim kindlichen Herumtollen mit seinem Freund mehr und mehr Begehren empfindet, das aber nicht erwidert wird. Wie Tobi dennoch zu seiner sexuellen Identität findet, beschreibt der Film erstaunlich unverkrampft, indem er seine Erweckungsgeschichte ins leichte Gewand einer melancholischen Sommerkomödie kleidet.“ (Der Spiegel) Cinemaxx
Street Style USA 2004, R: Christopher B. Stokes, D: Marques Houston, Omari Grandberry
„HipHop-Drama, das um zwei Freunde kreist, die sich mit Streetstyle-Tanz-Battles durchs Leben schlagen. Nach dem Überraschungshit ‚Honey‘, der in Deutschland mit über einer Mio. Zuschauer absahnen konnte, tanzt nun ein weiteres urbanes HipHop-Drama in den Kinos an. Das Ergebnis sind herausragende Tanz-Sequenzen und klischeereiches Melodrama, dessen Unterhaltungswert auf eher wackeligen Beinen steht.“ (Blickpunkt:Film) CineStar
Süperseks Deutschland 2004, R: Torsten Wacker, D: Denis Moschitto, Marie Zielcke
„Jungunternehmer Elviz schuldet seinem Geldhai-Onkel Cengiz 50.000 Euro. Deshalb gründet Elviz eine Telefonsex-Agentur für notgeile Türken, die sich aufgrund kultureller Prägung und sprachlicher Hürden nicht von der scharfen Susi, sondern von der lüsternen Ayse aufheizen lassen wollen. Ein guter Plan: Nachdem die Leitungen gelegt und die türkischen Schmuddel-Telefonistinnen rekrutiert sind, boomt das Business. Doch weder die Ehemänner der Sex-Talkerinnen noch Elviz‘ älterer Bruder Tarik dürfen von dem unzüchtigen Treiben erfahren. Als dann auch noch Elviz‘ große Liebe Anna ohne dessen Wissen als Telefonsex-Hostess anheuert, kann das Chaos beginnen. Geschickt umschifft diese Hamburger Produktion alle Zoten-Klippen und erzählt seine kurios-charmante Geschichte eher im Tonfall skandinavischer Großstadt-Schwänke wie ‚Jalla! Jalla!‘.“ (Cinema)Cinemaxx
Super Size Me USA 2004, R: Morgan Spurlock, D: Morgan Spurlock
„30 Tage lang ernährt sich Morgan Spurlock ausschließlich von Leckereien aus dem Hause McDonald’s. Der Mann verwandelt sich in einen depressiven Zombie; Ärzte warnen vor der Fortsetzung des Experiments, sprechen in immer schrilleren Tönen von Lebensgefahr. Sieht man von der Agitprop-Funktion dieser Doku ab, bleibt ein marktschreierischer und streckenweise auch witziger Film übrig, dem es letztlich aber sowohl an der Schärfe eines Michael Moore, als auch an einer Pointe mangelt. Denn was bleibt? Dass man sich nicht nur von McDonald’s ernähren sollte? Wie wahr.“ (tip) City
T
The Fog of War USA 2003, R: Errol Morris
„Es ist ein didaktisch-aufklärerischer Impetus, der den amerikanischen Dokumentaristen Errol Morris dazu bewogen hat, die Summe seiner Gespräche mit Robert McNamara, dessen Erinnerungen, Reflexionen und Einsichten in elf ‚Lektionen‘ zu gliedern. Brillant in der Analyse, witzig und sensibel, wo er Persönliches berührt, unterzieht der ehemalige Verteidigungsminister seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, in der Kubakrise und während des Vietnamkriegs einer eingehenden Revision und gelangt zu sehr differenzierten Einschätzungen für den Umgang mit Krise und Krieg. Ein Film, der seine Hoffnung nicht verhehlt, dass aus der Geschichte Lehren für die Gegenwart gezogen werden könnten.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema
The Village USA 2004, R: M. Night Shyamalan, D: Joaquin Phoenix, D: Sigourney Weaver
„M. Night Shyamalan entführt uns in ein entlegenes Dorf, dessen Bewohner von Spukgestalten eingeschüchtert werden. Mit ‚The Village - Das Dorf‘ unternimmt er nach ‚Unbreakable‘ und ‚Signs - Zeichen‘ den dritten Anlauf, an den Erfolg von ‚The Sixth Sense‘ anzuknüpfen. Leider erneut vergeblich. Wenn sich die Kreaturen erst einmal zeigen, droht der Urangst-Horror ins Lächerliche abzugleiten.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cineapace, CineStar, City
Thunderbirds USA/Großbritannien 2004, R: Jonathan Frakes, D: Bill Paxton, Ben Kingsley
„Rund 40 Jahre ist es her, dass Geheimagent Jeff Tracy und seine fünf Söhne regelmäßig Menschen in aller Welt aus misslichen Lagen befreiten. Mit ihren fantastischen Spezialfahrzeugen trotzten sie Naturgewalten und legten allerlei Schurken das Handwerk. Obwohl die Helden der britischen TV-Serie ‚Thunderbirds‘ nur Marionetten waren und ihre Abenteuer mehr an die Augsburger Puppenkiste als an James Bond erinnerten, wurden die Donnervögel Kult. Nach einem ersten Puppen-Kinofilm im Jahre 1966 kommt jetzt die Realfilm-Version der Serie. Von einigen Kalauern und lustig-nostalgischen Kulissen abgesehen, nimmt sich diese Plotte jedoch viel zu ernst, ohne dabei spannend zu sein. Auch visuell kann sie nicht überzeugen. Als Ergebnis bleibt nur ein Sperrholz- und Billigeffekt-Spektakel, das Science-Fiction-Fans enttäuscht.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, CineStar
(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 Deutschland 2003, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian
„Als Autor, Produzent und Schauspieler lieferte Michael Herbig vor zwei Jahren mit ‚Der Schuh des Manitu‘ den größten Kassenhit der deutschen Kinogeschichte. Statt ein Sequel präsentiert er nun das von seinen Fans gewünschte neue Projekt: ‚(T)Raumschiff Surprise‘. Auch diesmal wärmt Michael Herbig nicht einfach die Gags aus seiner TV-Show ‚Bullyparade‘ auf, sondern liefert eine perfekt und liebevoll inszenierte Science-Fiction-Parodie in klassischer Mel-Brooks-Tradition, die ihren Bogen von ‚Star Wars‘ bis ‚Zurück in die Zukunft‘ spannt.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar
U
Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara
„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo BHV, Cinemaxx,Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL,Cinespace, CineStar, Wall-Lichtspiele OL
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Voll auf die Nüsse USA 2004, R: Rawson Marshall Thurber, D: Ben-Stiller, Christine Taylor
„‚Dodgeball‘, hierzulande als Völkerball bekannt, spielt in den USA eine ähnliche Rolle wie Fußball – unerheblich als Profisport, populär in der Schule. Das sollte sich ändern, wenn man Ben Stillers neuem Film Glauben schenken möchte: Der Komiker widmet dem ‚Dodgeball‘ seinen neuen Film, wobei der in großen Teilen daraus besteht, dass die Bälle in den Gesichtern oder den Weichteilen seiner Kontrahenten landen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar
W
Das Wetter für Morgen Polen 2003, R: Jerzy Stuhr, D: Jerzy Stuhr, Maciej Stuhr / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Jozef Koziol war verheiratet und Mitglied bei ‚Solidarnosc‘. Dann zog er sich in ein Kloster zurück. Als er es nach 13 Jahren verlässt, wird er mit einer ihm fremden Welt konfrontiert. In ‚Das Wetter für morgen‘ zieht Jerzy Stuhr eine satirische Bilanz der letzten 20 Jahre.“ (taz) Kino 46
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Yu-Gi-Oh Japan 2004, R: Hatsuki Tsuji
„Dieser Film ist so bizarr, dass er „Pokemon“ weit hinter sich läßt. Er basiert auf einem populären japanischen, intergalaktischen Tauschkartenspiel und einer Fernsehshow, und ist die animierte Geschichte von Yugi, einem Ninja-Meister des Kampfes mit Spielkarten. Der Spielwert jeder Karte besteht aus einem exotischen Monster/Geschöpf/Ding, das im Spiel selber materialisiert, und die Kämpfer erinnern einander ständig pedantisch daran, wieviele Punkte alles wert ist. Können wir nicht bitte als nächstes einen Cartoon haben, der auf den Sammelkarten des englischen Rugby Team basiert?“ (The Guardian) Cinespace, CineStar
Z
2 Brüder Großbritannien 2004, R: Jean-Jacques Annaud, D: Philippine Beaulieu, Jean-Claude Dreyfus
„Zwei kleine Tiger leben knuddelig mit ihren Katzeneltern in Dschungelharmonie. Doch plötzlich bricht die ‚Bestie Mensch‘ ein und mit ihr ein störender Filmplot. Nun werden die Tigerbrüder erst getrennt und später von den Menschen wieder aufeinandergehetzt. In Jean-Jacques Annauds zweiter Expedition ins Tierreich nach ‚Der Bär‘ gibt Guy Pearce einen jagenden Abenteurer und Jean-Claude Dreyfus grimassiert als Gouverneur im kolonialen Indochina. Ein exquisit fotografierter, bisweilen kitschiger Familienfilm um Jäger und Gejagte, der vor allem durch seine Aufnahmen der geheimnisvollen Großkatzen aus unmittelbarer Nähe fasziniert.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar