HHLA noch einmal gewachsen

Weltwirtschaftskrise schlug erst im vierten Quartal ins Kontor. Ab Mitte des Jahres wird es wohl Kurzarbeit geben, die mit Qualifizierung verbunden werden soll. Die Investitionen werden zum Teil in die Zukunft verschoben

Bei der Hamburger Hafen und Logistik AG HHLA beginnt so langsam die Wirtschaftskrise durchzuschlagen. Zwar hat die HHLA im vergangenen Jahr beim Umschlag, Umsatz und Gewinn noch einmal zugelegt. Doch schon ab Mitte des Jahres wurden immer weniger Container abgefertigt. Für das kommende Jahr orientiert sich der HHLA-Vorstand an einer Prognose der Welthandelsorganisation WTO, die davon ausgeht, dass der Welthandel um neun Prozent schrumpfen wird. Vorstandschef Klaus-Dieter Peters rechnet aber dennoch mit einer „profitablen Geschäftsentwicklung“.

Mit einem Jahresumsatz von gut 1,3 Milliarden (plus 12,4 Prozent) hat die HHLA eine neue Rekordmarke gesetzt. Das gilt auch für den Containerumschlag, das zentrale Geschäft der HHLA, der allerdings nur um 1,2 Prozent auf 7,3 Millionen Standardcontainer (TEU) zulegte. Im gesamten Hafen ging der Container-Umschlag von 9,9 auf 9,7 Millionen TEU zurück. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verbesserte sich um 23,4 Prozent. Insgesamt liefen die Geschäft so gut, dass die HHLA ihre Dividende von 85 Cent auf einen Euro pro Aktie erhöhte. Davon profitiert die Stadt als Anteilseignerin.

2009 wird aus Sicht des HHLA-Vorstandes ein „schwieriges Jahr“. Schon heute lägen weltweit knapp 500 Schiffe auf Reede. Vorstandschef Peters rechnet mit einem deutlichen Umschlagsrückgang. Wie stark der ausfallen werde, sei aber nicht zu prognostizieren. Vorsorglich will die HHLA ihr Investitionsprogramm strecken. Langfristig wirkende Investitionen wie der Ausbau von Kais würden fortgeführt. Dagegen würden Projekte wie die Effektivierung der Umschlagsanlagen auf dem Burchardkai zunächst gestoppt. Rund die Hälfte der 1,2 Milliarden Euro, die zwischen 2009 und 2012 investiert werden sollten, würden erst später ausgegeben.

Das Unternehmen puffert den nachlassenden Arbeitskräftebedarf, indem es in geringerem Umfang auf die Mitarbeiter des Gesamthafenbetriebs zurückgreift. Die eigenen Mitarbeiter hätten ihren Urlaub und Überstundenabbau vorgezogen. Trotzdem wird auch die HHLA kurzarbeiten lassen und das mit einer Qualifizierung der Mitarbeiter kombinieren. Durch das Ausscheiden von Rentnern könne der Personalbestand von derzeit rund 5.000 Leuten um 60 bis 100 verringert werden.

GERNOT KNÖDLER