MEDIENTICKER

Arte (10), deutsch-französischer Fernsehsender, wird artig. Nun bedient man sich auch in Straßburg der Mechanismen, die eine höhere Zuschauerbindung versprechen. Und bei der Vorstellung des neuen Programmschemas in Hamburg am Donnerstag versprachen die Verantwortlichen „mehr Übersichtlichkeit“, „bessere Wiedererkennbarkeit“ und „näher am Zuschauer“ sein zu wollen, sowie verlässlichere Sendeplätze. Inhaltlich formt das Konzept „Neugier“ die Auslegung des neuen Programms. Unter dem Claim „So hab ich das noch nie gesehen!“ will Arte Einblicke zum Verständnis der Welt liefern, die andernorts nicht zu sehen sind. Um dies vor allem jüngere Zuschauer ausrufen zu lassen, setzen die programmatischen Grenzgänger verstärkt auf „anspruchsvolle“ Dokusoaps. (taz)

Dusan Mihajlović (55), Innenminister Serbiens, hat allen Journalisten mit Klage gedroht, die über seine angebliche Verstrickung in Finanz- und Korruptionsaffären berichten. Fünf Klagen wegen Verleumdung seien schon vorbereitet. Der Minister wolle von den Journalisten einen „symbolischen“ Schadenersatz von 1,50 Euro verlangen, sagte dessen Anwalt Aleksandar Lojpur am Donnerstag in Belgrad. Mihajlović wolle damit die Verbreitung von Anschuldigungen der oppositionellen Partei G 17 Plus wegen Amtsmissbrauchs unterbinden. (dpa)

Ronald Reagan (92), Expräsident, leidet an Alzheimer und lebt zurückgezogen in seinem Haus in Südkalifornien. Nach massiver Kritik der Republikaner hat der US-Sender CBS einen Zweiteiler über den ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan aus dem Programm genommen. So werde Reagan in dem Film als vergesslich dargestellt und der Eindruck erweckt, dass wichtige Entscheidungen von seiner Frau Nancy getroffen wurden. Verschiedene US-Schauspieler, darunter Reagan-Darsteller James Brolin, hatten die Entscheidung als „schlechten Tag für die künstlerische Freiheit“ (Barbra Streisand) kritisiert. (afp)

Die Deutsche Journalistenschule (DJS) in München hat einen neuen Magisterstudiengang „Praktischer Journalismus“ aufgelegt. 15 Hochschulabsolventen können künftig das Trainingsprogramm der Schule mit Lehrveranstaltungen an der Münchener Uni kombinieren. Anmeldeschluss für die Bewerbung ist der 1. Dezember (www.djs-online.de).