Huber fordert mehr Härte gegen Hohmann

Neuer Chef der evangelischen Kirche kritisiert CDU. „Arbeitskreis konservativer Christen“ unterstützt Hohmann

BERLIN/TRIER taz/dpa ■ Der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat „härtere Konsequenzen als bisher“ für den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann verlangt. Der Politiker betreibe „die Fortsetzung antisemitischer Denkweise schlimmster Sorte“. Bundeskanzler Gerhard Schröder verteidigte die Entlassung des Bundeswehrgenerals Reinhard Günzel, der Hohmann unterstützt hatte. Günzels „törichte Äußerungen“ seien nicht hinnehmbar gewesen, erklärte Schröder. Er sei sich aber sicher, dass Günzels Fanpost an Hohmann „in keiner Weise das Denken der Führungselite der Bundeswehr“ wiedergebe.

Der umstrittene CDU-Abgeordnete Hohmann hat einen Link auf seiner Internetseite zum „Arbeitskreis konservativer Christen“ gelöscht. Auf der Homepage der Vereinigung ist ein „Grußwort“ Hohmanns zu lesen. Die Vereinigung setzt sich dafür ein, „die Struktur unseres Staates auf den Prüfstand“ zu stellen: „Unsere demokratischen Strukturen werden nicht mehr eingesetzt, um den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren.“ Der Geschäftsführer der Vereinigung, Herbert Gassen, unterstützte Hohmanns Äußerungen vom 3. Oktober. Gegenüber der taz sagte Gassen, Hohmann sei „unsere einzige Verbindung zur Fraktion“. LKW

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