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Darf man jetzt auch Wein mit Plastikkorkverschluss trinken? (16. 10.)

Zum einen: Ob man einen Wein trinken darf, hängt nicht von seiner Verschlussart ab. Zum anderen: Der empfehlenswerteste Verschluss für Weinflaschen in Bezug auf die Erhaltung der Weinqualität, auf einfache Flaschenöffnung und Verschließbarkeit der angebrochenen Flasche, auf geringe Kosten und Schutz der Korkeichen ist – der Schraubverschluss, gemäß heutigem Stand der Forschung und Technik. Dies gilt für alle Weine, egal welcher Qualität und Preisklasse. Gerhard Drexel, Berlin

Jungem Weißwein ist wurscht, ob er mit echtem Kork, Plastikkork oder Schraubverschluss in der Flasche gehalten wird. Uralten Korkeichen im Mittelmeerraum ist nicht egal, ob sie gerodet werden, um endlich wassersaufenden, ökosystemfremden, leicht brennbaren Eukalyptuskulturen Platz zu machen, die durch zu großen Durst anderen Pflanzen das Grundwasser wegtrinken, zur Verkarstung führen und damit unser Klima ruinieren.

Entgegen mancher Propaganda wird kein einziger Baum geschlagen, um den Kork abzuziehen – Korkgewinnung ist einer der umweltfreundlichsten Ernteprozesse der Welt. Also lieber Prost mit original zugekorkten Flaschen! Mit bestem Dank vom Iberischen Luchs und vom Iberischen Königsadler (wegen Rückgang der Korkwälder vom Aussterben bedroht.) Svenja Tidow

Wer tatsächlich einen Unterschied zwischen Natur und Plastik schmeckt, entscheide sich für den besseren Geschmack. Wem ein derart gustatorisch differenzierter Gaumen nicht vergönnt ist, wer aber gerne Kultiviertheit und Geschmacksvirtuosität vorzeigt, für den ist der Naturkorken selbstredend alternativlos. Wer sich wiederum von solch snobistischem Gehabe emanzipiert hat, für den ist Plastik ebenso Pflicht wie für den, der sich schon immer über Korkenkrümel im Wein geärgert hat. Wem das alles zu kompliziert ist, sollte sich ein gepflegtes Pilsken gönnen. Bertram Wende, Ennepetal

Treten Hunde auch in Hundehaufen? (16. 10.)

Nein. Anjuschka Grün, Bremen

Der Wahrscheinlichkeitslehre nach sollten Hunde nicht nur auch, sondern sogar öfters in Hundehaufen treten. Die ist nämlich mehr als doppelt so hoch: Sie benutzen vier Gliedmaßen und folgen intensivst den Spuren ihrer Artgenossen. Wer Hunde ein wenig kennt, weiß: Diese nimmersatten Vierbeiner fressen vom morgendlichen Drei-Gänge-Marken-Menü alles, was ihnen bis abends vor die Schnauze kommt. Schokolade, Hamburger, Kekse, Hühnchen, Peperoni – sowie eben auch Hunde- und Menschenhaufen. Allerdings kennt man auch die Anatomie: Kopf (inklusive Fang) befindet sich vor dem ersten Pfotenpaar, so dass der Hund überhaupt keine Chance hat, hineinzutreten. Hannes Ader, Saarbrücken

Ja, tun sie. Als besorgtes Frauchen tastete ich meinem Hund sofort die Pfote ab, als er von einer Wiese wiederkam und nur noch auf dreien lief, anscheinend hat es ihn selber geekelt, was er da zwischen den Ballen hatte … Mach ich nie wieder, ich schau jetzt erst einmal drunter, bevor ich abtaste.

Claudia Föllner, Magdeburg

Natürlich treten Hunde hinein; aber nicht in jeden. Sie schnuppern vorher dran. Hartmut Schnarre

Ich glaube nicht. Hunde laufen meistens mit der Nase dicht am Boden. Da können sie die Tretminen rechtzeitig riechen und umgehen. Warum sie sich stattdessen gerne in halb verwesten toten Fischen wälzen, wäre dann an anderer Stelle zu klären …

Barbara Kirsch, Lüneburg

Sie treten schon in Haufen, aber da so ein Haufen ziemlich schnell trocknet und hart wird und Hunde doch relativ leichte Geschöpfe sind, kommt es nicht zu totaler Zermatschung. Es bleibt also nichts Störendes kleben an der Pfote. Das erklärt auch, warum Hunde sich nicht über die allgegenwärtigen Darmausscheidungen ärgern und folglich auch gar nicht einsehen, diese zuzuscharren oder gar in ein mit Streu ausgefülltes Plastikgefäß zu machen. Das wiederum macht deutlich, warum Hunde Katzen unsympathisch finden: Sie halten sie für langweilige Pingelfritzen. Kristofer Winkler, Göttingen

Nein, nur die Dolli.

Bob Lehmann, Potsdam

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