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Archiv-Artikel

50 Rekruten im Irak getötet

Einheimische Soldaten von Unbekannten regelrecht hingerichtet. 20 Polizisten sterben bei Selbstmordattentat . CIA schafft heimlich Gefangene für Verhöre aus Irak

BAGDAD/WASHINGTON afp/ap/dpa ■ Unbekannte haben im Irak rund 50 einheimische Armeerekruten ermordet. Die Männer seien 150 Kilometer östlich von Bagdad in der Nähe der iranischen Grenze auf einer Landstraße mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Einem Behördenvertreter zufolge gerieten die Rekruten nachts in einen Hinterhalt, als sie sich in Minibussen von einem Ausbildungslehrgang auf dem Nachhauseweg befanden.

Der Vizegouverneur der Provinz Dijala erklärte im TV-Sender Al Arabia, er vermute, dass einige Soldaten mit den Tätern unter einer Decke steckten. Andernfalls hätten diese nicht gewusst, wann die Soldaten aus dem Ausbildungslager abreisten.

Bei einem Selbstmordanschlag im westirakischen Bagdadi starben am Samstag 19 Polizisten, wie Ärzte mitteilten. Weitere 47 Menschen wurden verletzt worden, als der Attentäter sein Auto in ein Ausbildungszentrum der Polizei steuerte und sich in die Luft sprengte.

Iraks Ministerpräsident Ajad Allawi befürwortet eine politische Lösung für die irakische Widerstandshochburg Falludscha. Er will seine Drohung eines massiven Militäreinsatzes gegen die Rebellen in Falludscha vorerst nicht wahrmachen. Dies sagte er in einem am Wochenende ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News. Eine Militärinvasion bleibe allerdings eine denkbare Option, falls alle anderen Bemühungen scheitern sollten.

Der US-Geheimdienst CIA hat laut der Washington Post in den vergangenen sechs Monaten heimlich ein Dutzend Gefangene zu Verhören aus dem Irak geschafft. Dies sei vor dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz verheimlicht worden und verstoße nach Ansicht von Menschenrechtsexperten gegen die Genfer Konvention zum Schutz von Zivilisten und Kriegsgefangenen. Der heimliche Abtransport der Gefangenen sei vom Justizministerium für eine „kurze, aber nicht unbefristete“ Zeit genehmigt worden.

Die CIA schweige sich über die Identität der Gefangenen und die Verhörorte aus, heißt es weiter. Weder ein Komitee des US-Kongresses noch das Verteidigungsministerium hätten die Informationen erhalten.