: US-Militär tötet Bürgermeister
Bürgermeister von Sadr City wird von US-Soldaten erschossen. Bei einer Explosion in Basra sterben vier Menschen. 20 mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer verhaftet
BAGDAD/WASHINGTON dpa ■ Der von der Besatzungsmacht eingesetzte Bürgermeister des Bagdader Vororts Sadr City, Mohannad Ghasi al-Kaabi, ist am Montag von US-Soldaten erschossen worden. Wie das Zentralkommando der US-Streitkräfte mitteilte, fielen die tödlichen Schüsse nach einem Streit Kaabis mit einem US-Sicherheitsoffizier am Gebäude der Stadtteilverwaltung. Zu der Auseinandersetzung sei es gekommen, weil Kaabi sich geweigert habe, den Anweisungen des Soldaten zu folgen. Der Kommandeur der US-Streitkräfte im Irak, General Ricardo Sanchez, bezeichnete die Tötung des Bürgermeisters als einen „äußerst unglücklichen Zwischenfall“. Sanchez sagte, der Politiker habe dem Wachsoldaten die Waffe entwenden wollen.
In der südirakischen Stadt Basra wurden gestern bei der Explosion eines Sprengsatzes vier Iraker getötet und neun weitere Menschen verletzt. Unter den Opfern waren nach Angaben des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira zwei irakische Polizisten. Vor einem Gerichtsgebäude in Bagdad explodierte ein weiterer Sprengsatz. Dabei seien neun Menschen verletzt worden, darunter ebenfalls zwei irakische Polizisten und ein US-Soldat, berichteten Augenzeugen. Sanchez rechnet mit weiteren Angriffen.
Die US-Truppen im Irak nahmen bis zu 20 mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerkes al-Qaida fest, berichtete US-Kommandeur General Sanchez gestern in Bagdad. „Wir waren nicht im Stande, definitiv festzustellen, ob es Al-Qaida-Mitglieder sind“, fügte er allerdings einschränkend hinzu. Ideologie, Ausbildung und Finanzierung der Verhafteten würden eine Verbindung zur internationalen Terrorszene nahe legen.
Unterdessen sind gestern 820 bei Plünderungen verloren gegangene und wiedergefundene Kunstwerke in einer feierlichen Zeremonie ins Bagdader Nationalmuseum zurückgekehrt.