Ulrich Finckh : Der Verweigerer
Wenn Ulrich Finckh heute in Berlin sein Amt als Vorsitzender der „Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen“ niederlegt, dann endet eine Ära. 32 Jahre lang hat der Bremer Pastor die Geschicke der „Zivis“ mitgelenkt, heute nun verabschiedete sich der 76-Jährige in einen etwas ruhigeren Ruhestand. „Man soll gehen, solange es den anderen noch leid tut“, kommentiert er selbst den Schritt.
Mit seinem „Lebenswerk“ bei den Verweigerern ist er einesteils sehr zufrieden. „Es gibt diese inquisitorischen Prüfungsverfahren nicht mehr, auch die Diffamierung derer, die nicht zum Militär gehen, hat sich gelegt“, zieht der überzeugte Pazifist Bilanz.
Auf der pragmatischen Ebene sei viel erreicht worden, nicht aber „im Grundsatz“. „Obwohl die Verweigerung ein Grundrecht ist, reicht es noch immer nicht zu sagen, ich mache da nicht mit“.
Während der Amtszeit von Ulrich Finckh hat sich die Zahl der Verweigerer von 20.000 auf heute 180.000 erhöht. hey