wuppertaler stadtwerke : Pleite, selbst verschuldet
Nur zur Erinnerung: 483 Millionen Euro sind fast eine Milliarde Mark. Auf diese unglaubliche Summe hat sich der Ausbau der Wuppertaler Schwebebahn verteuert, und vielleicht ist nun alles für die Katz. 115 Millionen Euro aufzutreiben, ist den ohnehin am Ende ihrer Zahlungsfähigkeit stehenden Wuppertaler Stadtwerken nahezu unmöglich – es sei denn, man reißt die Kommune mit in den Ruin. Für die Stadt ist das eine Katastrophe.
KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN
Auf die böse Landesregierung zu schimpfen, die einfach den Geldhahn zugedreht hat, wäre das Dümmste, was die Wuppertaler nun tun könnten. Die Stadtwerke haben ihre Pleite selbst verschuldet: Sie haben falsch kalkuliert, miserabel geplant und auf die Pflicht zur europaweiten Ausschreibung von Aufträgen gepfiffen. Das Ergebnis ist die Kostenexplosion und die Beschädigung des Wahrzeichens der Stadt. Für diese Schlampereien müssen sie nun zahlen.
Leiden müssen unter dem Chaos um die Schwebebahn vor allem die Beschäftigten der Stadtwerke und die Wuppertaler Bürger – die einen bangen um ihren Job, die anderen müssen noch länger mit Blechlawinen im von Autos verstopften Wuppertal leben. Für sie ist es wünschenswert, dass die Finanzierung für den Ausbau der Schwebebahn möglichst bald steht – zur Not auch mit Landesgeld. Fürs Erste ist es jedoch richtig, dass die Landesregierung schlechtes Wirtschaften nicht mit Steuermitteln belohnt hat.