Klubs für Vermögende

betr.: „Notwendig – oder Irrtum der Geschichte?“, Pro und contra Studiengebühren, taz Bildung vom 8. 4. 09

Eine monatliche Studiengebühr von 83 Euro ist sehr wohl eine unüberwindliche soziale Schranke und somit eine Ungerechtigkeit, wenn man beispielsweise Geringverdiener oder Hartz-IV-Empfänger ist. Eine Gesellschaft braucht nicht soziale Auslese und die Missachtung von Studierwilligen, nur weil diese zufällig in wirtschaftlich benachteiligten Verhältnissen aufgewachsen sind; es könnten schließlich genau diejenigen sein, die von Gesellschaft und Staat später zur Lösung ihrer Probleme gebraucht werden. Die Forderung nach Studiengebühren bedeutet schlicht Ausschluss der weniger Wohlhabenden und die Umwandlung der Universitäten in Klubs für Vermögende, sie bedeutet Klassengesellschaft.

BERND-MICHAEL KABIOLL, Berlin