: Betr.: Statement zur heutigen US-Wahl
Diesen Comic schickte uns Harvey Pekar – exklusiv für die taz – als Statement zur heutigen US-Wahl. In den USA ist Pekar als Comicautor ein Star, Auftritte bei David Letterman verhalfen ihm in den Achtzigern zu nationaler Popularität. Bei uns kommt er gerade als Vorbild des Kinofilms „American Splendor“ groß raus (siehe taz vom 30. 10.). Pekar, geboren 1939 in Cleveland, dem „Rusty Belt“ der USA, war nie zur Medienfigur berufen: ein kleiner Aktendiener in einem Krankenhaus, der nicht einmal richtig zeichnen konnte. Erst befreundete Zeichner wie Gary Dumm und Robert Crumb hauchten seinen Geschichten Leben ein. Über 20 Bände sind von „American Splendor“ seit 1976 erschienen, der letzte 2002. Den „amerikanischen Glanz“, von dem er in seinen autobiografischen Comics erzählt, findet Pekar in Alltagsbeobachtungen und Zeugnissen seiner Mitmenschen. Pekars Manie, das eigene Leben lückenlos zu dokumentieren, hat dem urbanen Amerika eine einzigartige Oral History verschafft. In „Our Cancer Year“ (1994) verarbeitete er in Zusammenarbeit mit seiner Frau Joyce Brabner seinen Kampf gegen den Krebs. Der Comic gewann diverse Buchpreise. Seit 2001 lebt Pekar als Aktensortierer im Ruhestand. Die Geschichte von „American Splendor“ geht jedoch weiter.