: Spielzeug der Skandalmedien
Betr.: „Fall Wüppesahl: Zwei Versionen“, taz hamburg v. 28.10.
Im Fall W. erstaunt mich, welche Entwicklung seit Austritt der Gründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten (Hamburger Signal) e.V. in Gang gekommen ist. Die Erfahrung, dass kritische Menschen in Fallen gelockt werden, ist sicher nicht neu. (...) Die kritischen Polizisten gibt es noch im Lande. Aber sie gehören sicher nicht der gleichnamigen Bundesarbeitsgemeinschaft an. Das Spielzeug der Skandalmedien ist jetzt ein für allemal desavouiert. Wer hatte daran wohl allererstes Interesse. Nicht die wirklich kritischen Polizisten.
Und wenn einige deutsche Tageszeitungen sich darüber lustig machen, dass es einen „Gutmenschen“ getroffen habe, dann sei auf diesem Wege vermittelt: Erst wenn der letzte kritische Geist aus der Republik verschwunden ist, wird man feststellen, dass Bürger- und Menschenrechte, Freiheits- und Sozialpolitik und die Aufarbeitung von Übergriffen in die Menschenwürde nicht vom Druckpapier alleine leben. Mit Abscheu sehe ich, was durch die Affäre Wüppesahl in den letzten Jahren (da gab‘s ja mehrere Vorfälle) an Schaden entstanden ist. Bernward Boden, Köln