: AKW Stade zu unwirtschaftlich
betr.: „Der Anfang vom Ende“, „Wir brechen nicht in Jubel aus“, (Atomausstieg konkret), taz vom 14. 11. 03
Hat es sich immer noch nicht bis in die Redaktionen der taz herum gesprochen, dass die Abschaltung des AKW Stade überhaupt nichts mit dem so genannten „Atomausstieg“ zu tun hat? Da wird ein völlig veraltetes AKW durch den Betreiber E.ON vom Netz genommen, weil es zu unwirtschaftlich geworden ist, und Tag für Tag trompetet die taz vom begonnenen Atomausstieg, obwohl doch bekannt ist, dass die verbliebene Reststrommenge auf andere AKWs übertragen wird. Dass die Grünen verzweifelt versuchen, diese Abschaltung durch Ausblendung aller widersprechenden Fakten als Erfolg zu feiern, kann man noch nachvollziehen. Aber warum will die taz unbedingt den Lautsprecher für die Grünen machen? […] PETER NIEDERBERGHAUS, Rosenheim
Umweltminister Trittin lädt zum Empfang anlässlich der Abschaltung des maroden Atommeilers Stade ein und verkauft dies als „Atomausstieg“. Obwohl die Windkraftlobby bereits die Verlängerung der Laufzeit der AKW als Regelenergie gefordert hat (Repower, Prof. Vahrenholt) und Trittins Parteifreunde in Gorleben gerade Castor-Transporte verhindern wollen, erweckt Trittin den Eindruck, dass der Atomausstieg mit der Abschaltung von Stade begonnen habe. Ein Blick ins Archiv ist immer hilfreich, zum Beispiel in die Pressemitteilung von E.ON zu Stade aus dem Jahr 2000: Es geht u. a. um die Stabilisierung der Strompreise auf hohem Niveau durch Angebotsverknappung.
MANFRED KNAKE, Esens-Holtgast