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Archiv-Artikel

„Ein flüssiges Glück“

Singen tut sie also auch: Die Kirchweyherin Katja Riemann bringt heute mit ihrem Oktett das Modernes zum Klingen

Von kli

Bremen taz ■ Eigentlich hätte man den rauchigen Kurt Weill-Chanson erwartet, vielleicht etwas Brecht, in jedem Fall etwas mit Anspruch und Melancholie und historischer Dimension. Etwas in der Liga des Dramas „Rosenstraße“, etwas, das zu einer Katja Riemann passt, die den „bewegten Mann“ und die „Frau für jede Tonart“ hinter sich hat. Aber mit Fremdkompositionen allein wollte sich Katja Riemann nicht musikalisch profilieren: Auf dem jüngst erschienenen Album „Favourites“ finden sich vor allem eigene Songs zwischen softem Jazz, melancholischem Pop und Latin, arrangiert und eingespielt mit einer Band auf Augenhöhe: „Ich bin nicht diejenige, die sagt: So machen wir das jetzt“, so Riemann über die Arbeit mit dem Katja Riemann Oktett. „Das würde ich mir auch gar nicht zutrauen.“

Dabei fing Riemann mit der Musik bereits in ihrer Bremer Kinderzeit an: Als Kind eines Kirchweyhers Lehrerehepaars lernte sie Klavier und Gitarre und das Schlagzeug kam im Zuge ihrer Rolle bei dem Film „Bandits“ dazu. Riemann arbeitete seinerzeit beim Soundtrack mit und das habe „den Stein ins Rollen gebracht“.

Bei ihren Konzerten versucht Riemann, „der Melancholie ein glamouröses Kleid“ zu geben: Was Riemann antreibt, sind die Schattenseiten und dabei ist ihr Musik „ein flüssiges Glück“. Ihr Oktett ist dezidiert auf akkustisches Spiel ausgerichtet und dazu darf man eine Riemann in Abendgarderobe erwarten, die parallel zum Glamour auch mal einen Kommentar zu George W. Bush oder amnesty international im Abend unterbringt. kli

heute um 20 Uhr im Modernes