die anderen über die Ergebnisse des Eurobarometers zu den EU-Wahlen
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Die Luxemburger Tageszeitung Le Quotidien kommentiert: Das ist eine echte Ohrfeige für das EU-Parlament. Vor allem, weil aus der Umfrage auch hervorgeht, dass 53 Prozent der Befragten kein Interesse an der Wahl haben. 62 Prozent meinen, dass ihre Stimme nichts ändern wird. Die Krise ist da und wie das Eurobarometer zeigt, machen sich die Europäer mehr Sorgen um Arbeitslosigkeit, Inflation, Kaufkraft und Probleme, die sie mit ihrer nationalen Regierung verbinden. Dem Parlament scheint es schwerzufallen, den Bürgern seine Aktionen in einfachen Worten zu erklären. Es gibt sich während der Wahlkampagne Mühe, für sich zu werben. Ansonsten bleibt es im Schatten.

Die spanische Tageszeitung ABC schreibt: Seit Jahren ist das Europaparlament so etwas wie ein privilegierter Rückzugsort, eine Art luxuriöser Abstellplatz für ausgediente Politiker, die in der nationalen Politik verbraucht oder im Hin und Her der Parteikämpfe hinausgedrängt wurden. Der Sitz im EU-Parlament ist sehr gut bezahlt. Und obwohl die meisten der Entscheidungen nur eine vergleichsweise geringe Auswirkung haben, geben sie den Titelträgern das Gefühl, weiterhin in der Politik tätig und mit enorm wichtigen Angelegenheiten beschäftigt zu sein. Das ist wie Methadon, um die Entzugserscheinungen einer Führungskraft vor der Rente zu lindern.