: Sonntags dicht im Reich der Mitte
SPD und GAL im Bezirk Mitte wollen verhindern, dass es zu verkaufsoffenen Sonntagen im ganzen Bezirk kommt. In einem interfraktionellen Antrag für die Bezirksversammlung wollen sie lediglich dann Ausnahmen zulassen, wenn die Läden am Rande eines Straßenfestes öffnen wollten. Darüber müsste das Bezirksparlament entscheiden.
„Ich habe nie kapiert, warum beim Alstervergnügen das Billstedt-Center geöffnet werden soll“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete für Mitte, Johannes Kahrs. Auf Bundesebene zeichne sich eine Debatte über eine komplette Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ab. Kahrs will „verhindern, dass man von der Debatte überrollt wird“ und damit in seinem Wahlkreis anfangen. Nach einer Forsa-Umfrage halten 53 Prozent der Verbraucher die derzeitigen Öffnungszeiten – montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr – für ausreichend, 36,6 Prozent der Einzelhändler halten sie bereits für zu lang. Die Takte der Busse und Bahnen sowie die Öffnungszeiten der Kitas seien nicht an die Öffnungszeiten angepasst worden, kritisieren die Bezirksfraktionen. Umsatzzuwächse seien nicht zu erwarten, dafür müsse aber mit einer weiteren Konzentration im Handel gerechnet werden. Überdies schade eine Sonntagsöffnung den Familien, Vereinen und Kirchen. knö