: Mumbai: Attentäter widerruft
MUMBAI dpa | Der Prozess gegen den einzigen überlebenden Attentäter von Mumbai ist am Freitag mit der Verlesung der Anklageschrift fortgesetzt worden. Staatsanwalt Ujwal Nikam warf dem 21-jährigen Pakistaner Ajmal Amir Kasab nach indischen Medienberichten Mord in 166 Fällen vor. Zudem habe Kasab zugegeben, er selbst und seine mindestens neun Mittäter seien unter Aufsicht pakistanischer Sicherheitskräfte im Nachbarland auf den Terrorangriff vorbereitet worden. Auch andere Großstädte sollten angegriffen werden, um die indische Regierung zu destabilisieren, so Nikam weiter. Ziel sei es gewesen, den Anschluss des indischen Teils der umstrittenen Kaschmirregion an Pakistan vorzubereiten. Kasabs Strafverteidiger Abbas Kazmi erklärte dagegen, das angebliche Geständnis sei von den Sicherheitsbehörden „erzwungen“ worden. Sein Mandant habe angegeben, nach seiner Festnahme gefoltert worden zu sein. Kazmi war erst am Donnerstag als Anwalt des Angeklagten ernannt worden. Dessen erste Anwältin war unmittelbar nach Prozessbeginn am Mittwoch wegen eines Interessenkonflikts abgesetzt worden.