: Öko zum Anfassen
Das Haus für ‚Bau und Energie‘ in Münster ist für die Landesinitiative Zukunftsenergieen ein Leitprojekt
Das westfälische Münster hat eine Attraktion mehr: Das „Paul-Schnitker-Haus“ der Handwerkskammer wurde zum 44. Leitprojekt der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW: „Bauherren, Planer, Architekten, Handwerker und Interessierte können Baumaterialien anschauen, anfassen, testen und sich über die energetischen Eigenschaften aufklären lassen“, begründet Uwe Burghardt, Sprecher der nordrhein-westfälischen Landesinitiative die Entscheidung. Das Demonstrationszentrum sei für Deutschland einmalig.
Das von der Handwerkskammer Münster entwickelte Haus steht in einer Reihe mit anderen energetisch vorbildhaften Projekten im Land wie die Solarfabrik Gelsenkirchen, die Verwaltungsakademie Mont Cenis in Herne oder die Aktion „50 Solarsiedlungen in NRW“. In dem Zentrum geht es um nachwachsende Rohstoffe, solares und energiesparendes Bauen sowie moderne Hausversorgungstechniken. Gezeigt wird auf 600 Quadratmetern die Nutzung erneuerbarer Energien in Verbindung mit alternativen Baumaterialien. Und 500 Messgeräte zeigen an, wie Energieverbrauch reduziert werden kann. Die Baukosten des erst im Februar 2004 eröffneten Schnitker-Haus betrugen sechs Millionen Euro und wurden zu 75 Prozent von Institutionen des Bundes und Landes NRW gefördert. Auch das 44. Leitprojekt der Landesinitiative wird nun Teil der Image- und Medienarbeit der Landesinitiative Zukunftsenergie NRW.
Besonders stolz ist Andreas Müller vom Institut für Umweltschutz der Handwerkskammer Münster: „Bei uns wird Bildung über die Hand vermittelt: Greifen und Begreifen spielen eine immens wichtige Rolle bei Entscheidungen über Baumaterialien“, sagt der Projektkoordinator. So werde die Kommunikation zwischen allen Zielgruppen rund ums nachhaltige, energiesparende und hochqualitative Bauen verbessert.
Die Handwerkskammer Münster will Planern und Handwerkern einen praxisnahen Eindruck zu verschaffen. Die Entscheidungen über Material, Ausstattung und Qualität des Projekts sollen zum Nutzen der Umwelt getroffen werden – und dabei sollen die Bauherren auch Zeit und Geld sparen. SALVIO INCORVAIA