... und Coesfeld?

Natürlich wird in Hamm auch über die Vorwürfe gegen 17 Unteroffiziere aus Coesfeld gesprochen: Ausbilder sollen dort Geiselnahmen geübt haben. Laut Spiegel wurden Rekruten verschleppt und dabei gefoltert. Oberfeldarzt Klaus Siepmann erinnert das an die Fallschirmjägereinheit von Nagold. Im September 1963 brach dort Rekrut Gert Trimborn (19) nach einem Hitzemarsch zusammen, sieben Tage später war er tot. Damals, so Siepmann, seien die Betroffenen an die Öffentlichkeit gegangen. In Coesfeld belaste hingegen ein Offizier ehemalige Ausbilder – „merkwürdig“ findet das der 60-Jährige. Rekruten würden sie auch im Bundeswehr-Krankenhaus Hamm behandeln: „Aber meines Wissens gibt es keine statistische Tendenz zu solchen Fällen.“ Heutzutage würden Soldaten in der Grundausbildung auf Auslandseinsätze vorbereitet, auch auf die Situation Geiselnahme – „aber Folter gehört nicht zum Lehrplan“, sagt der Oberarzt. Natürlich gebe es Jungsoldaten, die mit der Ausbildung nicht zurecht kommen: „Die Belastbarkeit hat eben allgemein abgenommen“, meint Siepmann – oft klagten die jungen Männer über Heimweh oder das zu laute Kasernengebrüll am frühen Morgen. CSC