: Streit ums Riesenflugzeug
Airbus Deutschland hat den Antrag gestellt, die werkseigene Start- und Landebahn in Hamburg um 589 Meter auf 3.273 Meter bis dicht an das Obstbauerndorf Neuenfelde heran zu verlängern. Dessen Bewohner halten diese Verlängerung für unnötig. Sie befürchten, dass der Flugverkehr ihr Dorf aussterben lassen wird und dass Airbus über kurz oder lang eine weitere Verlängerung fordern wird. Airbus zufolge ist die Verlängerung der Piste notwendig, damit die Frachtversion des Großraum-Airbus A380 voll betankt und zu zwei Dritteln beladen starten kann. Das gehöre bei der Auslieferung eines Flugzeugs zum Standardprogramm. Falls Airbus die Startbahn nicht verlängern könne, müssten die A380-Frachter sämtlich am zweiten großen Airbus-Standort Toulouse ausgeliefert werden. Zudem werde der Hamburger Standort von möglichen Weiterentwicklungen des A380-Programms abgeschnitten. Der Bau eines Auslieferungszentrums würde sich vermutlich nicht mehr lohnen, so dass auch alle Passagiermaschinen in Toulouse ausgeliefert würden. Der unmittelbare Arbeitsmarkteffekt des Auslieferungszentrums für die A380-Frachtversion wird mit rund 100 Arbeitsplätzen angegeben. Zukünftige Auswirkungen auf die Hamburger Wirtschaftsstruktur und den Arbeitsmarkt lassen sich nicht konkret berechnen, doch stellen Gutachten bis zu 4.000 Arbeitsplätzen in Aussicht. lno/taz