: Roma-Kinder in die Uckermark
Köln taz ■ Die neue Lieblingsidee des Kölner Polizeipräsidenten Steffenhagen, so genannte „Klau-Kids“ in abgelegenen Heimen unterzubringen, ist offenbar weiter gediehen als bislang angenommen. So berichtete die Zeitung „Märkische Allgemeine“ am Mittwoch, das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) verhandele bereits mit den Kölner Behörden über die Unterbringung dreier Kölner Jugendlicher in einer der Einrichtungen, die es in der Uckermark für jugendliche Straftäter betreibt. Das Kölner Jugendamt dementierte zwar, dass es Verhandlungen über konkrete Fälle gebe. Richtig sei allerdings, dass Jugenddezernent Franz-Josef Schulte und Steffenhagen sich die Heime des EJF „vor einigen Tagen angeschaut auch unter dem Gesichtspunkt freiheitsentziehender Maßnahmen“, sagte Klüs Völlmecke, Abteilungsleiter beim Jugendamt, der taz. Das bedeute, im Einzelfall ein Kind auch gegen seinen Willen einschließen zu können. Dies sei jedoch bei den EJF-Heimen nicht vorgesehen, die so abschieden lägen, dass man die Jung-Delinquenten nicht einsperren müsse. „Trotzdem haben wir von dem Träger das Angebot, jugendliche Straftäter aus Köln aufzunehmen. Und wir schließen nicht aus, das auch im Einzelfall zu tun. Zum Beispiel wenn es im Interesse des Kindes liegt, von den Eltern für eine Zeit räumlich entfernt zu werden“, so Völlmecke. Priorität bleibe jedoch eine eigene Einrichung dieser Art in der Eifel. SUG