unterm strich
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Glückwunsch nach Frankfurt – und nach Innsbruck natürlich! Die dortige Geisteswissenschaftliche Fakultät der Leopold-Franzens-Universität hat Walter Pehle die Lehrbefugnis als Honorarprofessor für das Fach Zeitgeschichte erteilt, in Würdigung seiner besonderen wissenschaftlichen und pädagogischen Leistungen. Walter Pehle ist Lektor für Geschichte beim Fischer Verlag und betreut dort insbesondere die Schwarze Reihe, die sich mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Nationalsozialismus beschäftigt. In der taz wurde diese Reihe schon mal als „legendär“ bezeichnet. In der Tat ist sie längst unverzichtbar.

Und noch mal Glückwunsch: Die Ullstein-Buchverlage kehren nach Berlin zurück. Der Umzug nach München vor sechs Jahren war ein Fehler, räumte Verleger Viktor Niemann, Chef von Bonnier Deutschland, ein. Der schwedische Medienkonzern hat die Verlage Ullstein Econ und List gekauft, nachdem Random House damit gescheitert war, die Verlagsgruppe Ullstein Heyne zu kaufen. Das Kartellamt hatte Bedenken, und so blieb nur Heyne bei Random House. Nach all diesen undurchsichtigen geschäftlichen Manövern verblüfft die Aussage Niemanns, der in Hinblick auf Ullstein plötzlich von „der Seele des Verlags“ spricht. Es sei die Philosophie von Bonnier, so Niemann, die Verlage dort anzusiedeln, wo sie ihre Seele hätten. Die von Ullstein soll nun in der Friedrichstraße, in einem ehemaligen Schulgebäude, liegen. Dorthin ziehen jetzt die Buchverlage Econ, List, Claassen, Propyläen, Marion von Schröder und Ullstein samt 100 Mitarbeitern.

Und noch ein weiterer Glückwunsch: Die Stadt Wuppertal gibt drei Gemälde ihres Museums aus früherem jüdischem Besitz zurück. Dies hat am Montagabend der Rat der Stadt einstimmig beschlossen. Die drei im Städtischen Von-der-Heydt-Museum gezeigten Kunstwerke, die zwischen 1937 und 1939 aus dem Eigentum jüdischer Familien zwangsversteigert worden waren, sollen an die Erben zurückgehen. Wuppertals Museumsdirektorin Sabine Fehlemann nannte den Ratsbeschluss am Dienstag „voreilig“. Angesichts „komplizierter Sachverhalte“, auch was die Provenienz der Werke angehe, seien nun „vollendete Tatsachen“ geschaffen worden. Es geht um zwei Gemälde, davon eines von Hans von Marées, und um eine Papierarbeit von Adolf von Menzel. Bei dem Marées-Gemälde habe zwar „kein rechtlicher Herausgabeanspruch“ festgestellt werden können. Wegen der besonderen Tragik des Falles sei jedoch eine „freiwillige Rückgabe“ geboten. Die ehemaligen Eigentümer waren nach erfolgloser Flucht in die Niederlande 1944 im KZ Bergen-Belsen ermordet worden.