Weniger Betriebsdauer für Atommeiler Brunsbüttel

LAUFZEIT Umweltminister Gabriel will das Uralt-AKW nicht noch länger strahlen lassen

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat entschieden, dem abgeschalteten Atommeiler Brunsbüttel nicht mehr Betriebszeit als geplant zuzubilligen. Er lehnte damit den Antrag des Betreibers Vattenfall ab, die Laufzeitverlängerung durch Übertragung restlicher Strom-Produktionsmengen vom Reaktor Krümmel zu ermöglichen.

„Ein Sicherheitsvergleich beider Anlagen hat ergeben, dass Brunsbüttel über noch weniger Sicherheitsreserven verfügt als der seit einem Transformatorbrand am 28. Juni 2007 ebenfalls abgeschaltete Reaktor Krümmel“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesumweltministeriums. Weder zur Sicherstellung der Energieversorgung im Norden noch für den Klimaschutz sei die Strommengenübertragung erforderlich. Nach derzeitiger Planung soll das AKW 2012 endgültig abgeschaltet werden.

Vattenfall will durch die Übertragung die Laufzeit seines 1977 in Betrieb gegangenen ältesten Reaktors um etwa zweieinhalb Jahre verlängern. Erst Ende März hatte das Bundesverwaltungsgericht Übertragung von Strommengen des nie ans Netz gegangenen AKWs Mülheim-Kärlich abgelehnt.

Vattenfall kündigte an, gegen den Bescheid Gabriels vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig zu klagen. „Wir werden den Bescheid gerichtlich überprüfen lassen“, sagte eine Unternehmenssprecherin in Hamburg. Die sofortige Stilllegung Brunsbüttels forderte hingegen die norddeutsche Anti-Atominitiative ContrAtom. SMV