… und sonst?

Hinter Gittern: Wie weihnachtet es eigentlich im Knast? Fragen wir die Anstaltsleiter: „Wir haben Bäume aus unserer Gärtnerei aufgestellt“, sagt Klaus Lange-Lehngut, Chef der JVA Tegel. Damit der Glaube nicht zu kurz kommt, gibt’s Heiligabend einen evangelischen Gottesdienst, am 2. Feiertag zelebriert der Erzbischof eine Messe. Was Lange-Lehngut auch weiß: An Weihnachten häufen sich keineswegs die Krisen. „Der psychologische Notdienst wurde abgeschafft, weil er nicht gefragt war.“

In der Frauen-JVA Pankow „organisieren die weiblichen Häftlinge das Fest eigenständig“, so Vollzugsleiterin Gabriele Kux. Die 60 Frauen kochen gemeinsam. Viele Inhaftierte kommen aus Osteuropa, der Türkei und Vietnam, in manchen Wohngruppen gibt es regelrechte Multikulti-Büffets. Offizielles Anstaltsessen: Braten und Klöße.

Beliebte Weihnachtsbetätigung in der Jugendstrafanstalt: ausschlafen, sagt Anstaltsleiter Marius Fiedler. Und: „Viele unserer Insassen stammen aus schwierigen Familienverhältnissen und kennen gar keine richtige Feierkultur.“ Anregungen dafür fänden sie aber: im Fernsehen.