DER KANZLER UND DAS KOPFTUCH

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am Sonntag gefordert, Lehrerinnen an staatlichen Schulen dürften kein Kopftuch tragen. Deutschland sei ein säkularisierter Staat, „Kopftücher haben für Leute im staatlichen Auftrag, also auch für Lehrerinnen, keinen Platz.“ Schülerinnen aber könne das Tragen der muslimischen Haartracht auch im Klassenzimmer nicht verboten werden. Die Entscheidung über ein Verbot obliege nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts jedoch den Ländern. Schröder ist der bislang hochrangigste Politiker, der sich für ein Kopftuchverbot ausspricht.

Unterdessen kritisierten die Grünenpolitiker Marieluise Beck und Volker Beck, ein einseitiges Verbot des Kopftuchs bei gleichzeitiger Duldung christlicher Symbole sei rechtswidrig. Genau diese Regelung aber sehen Gesetzesvorlagen vor, die Bayern und Baden-Württemberg in den letzten Wochen beschlossen haben. DPA