piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

PIRA-Mitglied verurteilt

OLG Celle verdonnert Iren zu 6,5 Jahren, weil er 1996 in einer britischen Kaserne Sprengstoff gezündet haben soll

CELLE dpa ■ Zu 6,5 Jahren Haft hat das Oberlandesgericht Celle (OLG) gestern einen irischen Sprengstoffattentäter verurteilt. Der 39-Jährige sei des versuchten Mordes an einer unbestimmten Zahl britischer Armeeangehöriger auf dem Gelände einer Kaserne in Osnabrück schuldig, stellte das OLG fest. Er hatte 1996 auf dem Kasernengelände Sprengstoff explodieren lassen. Der Mann ist Mitglied der „PIRA“, einer Abspaltung der IRA.

Bei der Explosion entstand ein Schaden von 95.000 Euro. Menschen wurden nicht verletzt. Die Bundesanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft gefordert.

Die Verteidigung kündigte an, in einem Jahr Amnestie zu beantragen. Der Mann sei der einzige irische Freiheitskämpfer, der nach der Amnestie von 1998 noch inhaftiert sei, sagte seine Verteidigerin. Das OLG geht davon aus, dass der Täter vier Komplizen hatte. Von diesen seien aber nur zwei namentlich bekannt, die Großbritannien nicht ausliefere. Der Angeklagte hatte ein Teilgeständnis abgelegt. Das Gericht urteilte aufgrund von Gutachten und Zeugenaussagen.

taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?