Village Voice
: Berlin, Berlin, du bist so wunderbar!

V. A.: „Status Yo“ (Newnoise/EMI)

Dass „Status Yo“, der Film, ein kleines Wunder ist, weil er authentisch und zugleich unterhaltsam, weil er Doku ist und Spielfilm, roh und doch handwerklich sauber, billig und der große Wurf, weil er Geschichten erzählt und Geschichte und einfach mal einen guten Witz, das muss man sehen im Kino. Kleines Wunder No.2: „Status Yo“, der Soundtrack, entwickelt weitgehend dieselben Qualitäten. Relativ bekannte Rapper wie Monk und Illvibe von Moabeat, Sera Finale, Fuat und die ganze Pflegerlounge stehen gleichberechtigt neben Nachwuchskräften wie Draq, Pachamamas oder Cecile. Nach Film und Platte hat man einen ziemlich exakten Eindruck gewonnen, wie es zugeht in der hiphoppenden Parallelgesellschaft zwischen Prenzlauer Berg und Neukölln. Tatsächlich drängt sich am Ende der CD, die so multikulti und berlinerschnauzig, so dreckig und verkommen, so spießig und so unverblümt ist wie die Stadt, in der „Status Yo“, Film und Soundtrack, spielen, ein Gedanke auf, den zu denken einem zuletzt ein halbes Dutzend auf Hype hoffender Compilations und sowieso die hauptstädtische Boulevardpresse eigentlich gründlich verleidet hatten: Berlin ist doch tatsächlich eine ziemlich klasse Stadt!