: DAS GIBT ZU DENKEN
Das Reynolds Journalism Institute an der University of Missouri-Columbia hat eine ganz eigene Einstellung zur journalistischen Unabhängigkeit – auch der von elektronischen Medien und ihren Marken. Dort ist es die Pflicht eines jeden angehenden Studenten, sich im Kampfzeitalter Online gegen Print mit der entsprechenden Hightech zu rüsten. Seit Wintersemester 2005 war der Besitz eines Apple-WLAN-Laptops Zugangsvoraussetzung für den Studiengang. Nun müssen die Erstis in ihr Studium nebst Studiengebühren auch in Form eines iPhones oder eines Ipod Touchs von Apple investieren. Der Grund ist die Kooperation der Uni mit iTunes: das Herunterladen der Lehrinhalte ermögliche ein besseres Lernen, so das Institut. Vom Kauf von alternativen Geräten rät es ab: „Fast 100 Prozent der Studienanfänger im letzten Jahr wählten Apple.“ Für den Kauf wird der hauseigene Computerladen TigerTech „dringend empfohlen“. Und bei einem von Apple gesponserten Wettbewerb werden die Studenten dazu aufgerufen, eine iPhone Application mit journalistischem Nutzen zu entwickeln. Vielleicht klärt sich bei dieser Arbeit ja auch, welchen Nutzen eine Apple-Gehirnwäsche für den unabhängigen Journalismus haben kann.