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Die Preisträger 2004 des Verbands der deutschen Filmkritik stehen fest: Bester Spielfilm: Die fetten Jahre sind vorbei (Hans Weingartner). Bestes Debüt: Schultze Gets the Blues (Michael Schorr). Bester Darsteller: August Diehl. Beste Darstellerin: Julia Jentsch. Beste Kamera: Manuel Mack (Schussangst). Beste Musik: Andreas Grimm (Der Wixxer). Bestes Drehbuch: Angela Schanelec (Marseille). Bester Schnitt: Mona Bräuer (Höllentour). Bester Dokumentarfilm: Die Spielwütigen (Andres Veiel). Bester Kurzfilm: Living a Beautiful Life (Corinna Schnitt). Bester Experimentalfilm: Zygose (Gonzalo Arilla, Arndt Stepper).

Im Streit zwischen Europäern und Amerikanern, den Kulturbereich nicht wie jedes Wirtschaftsgut allein dem Weltmarkt zu überlassen, will die Unesco einen Lösungsvorschlag präsentieren. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen arbeitet zurzeit an einem Entwurf des Übereinkommens zum Schutz der kulturellen Vielfalt. Darin solle festgelegt werden, „wie viel Staat die Kultur verträgt und wie wenig Beschränkungen möglich sind“, sagte der Generalsekretär der deutschen Unesco-Kommission, Roland Bernecker, in einem dpa-Gespräch.

Ende Januar steht die zweite zwischenstaatliche Konferenz von Regierungsexperten zum Textentwurf in Paris an. „Wir haben es hier mit einem Kernthema der Globalisierung zu tun“, sagte Bernecker. Die Welthandelsorganisation (WTO) handele nach dem Prinzip: Abbau von Handelsschranken und Liberalisierung von Märkten. Im Bereich der Kultur bedeute das, dass in Deutschland die Finanzierung zum Beispiel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der Theater, Bibliotheken und Opernhäuser unter dem Gesichtspunkt des Wettbewerbs in Frage gestellt werden könnte. Die US-Delegation habe sich dahingehend ausgesprochen, dass sie kein Interesse daran habe, dass Handelsschranken zementiert oder neue Hindernisse für ihre Produkte aufgebaut würden, sagte Bernecker. Die EU-Staaten dagegen, vor allem Frankreich, wollen in dem Dokument klare Aussagen zum Recht der Staaten, kulturpolitische Maßnahmen zu ergreifen auch mit Blick auf handelsrelevante Dinge.

Der Streit um die Verwertungsrechte an Stahlrohrmöbeln des Bauhaus-Architekten Marcel Breuer (1902–1981) beschäftigt wieder die Justiz. Der letzte Prozess um den Stahlrohrhocker „B 9“ liegt knapp drei Jahre zurück. Damals wurden die Hocker-Rechte der Firma Tecta zugesprochen. Nun ist aber die Firma Knoll der Meinung, sie habe die älteren Rechte, was sie nun mit neuen Dokumenten, die diese Verwertungsrechte belegen sollen, erstreiten will.