„Hanseatische Brechmittelpolitik“

Am 27.12. 2001 veröffentlichte der Tagesspiegel einen detaillierte Bericht über die Behandlung des Afrikaners Achidi J., der nach einer zwangsweisen Vergabe von Brechmitteln gestorben war. Genau drei Jahre später, am 27.12. 2004, widerfuhr dem Bremer Asylbewerber Laya-Alama Condé dasselbe. Die Fälle gleichen sich in frappierender Weise. Der Hamburger Tod hat keine Konsequenzen für Bremen, erklärte die Staatsanwaltschaft 2001. Dass die Staatsanwaltschaft keine Ahnung hat, was die Polizei in ihrem Namen tut, war übrigens 1992 auch so: Damals erklärte der Leitende Bremer Oberstaatsanwalt, er sei nicht informiert gewesen über die zwangsweise Vergabe von Brechmitteln. 2005 erklärt Justizstaatsrat Ulrich Mäurer, er sei davon ausgegangen, dass es keine Gewaltanwendung gebe im Bremer Polizeigewahrsam. Dreizehn Jahre lang hat die Staatsanwaltschaft weggeschaut. „Das war das zweite Opfer hanseatischer Brechmittelpolitik“, sagt der Kriminologe Dr. Helmut Pollähne. Wir dokumentieren auf dieser Seite, dass alles, was derzeit passiert, schon einmal passiert ist.