die anderen über le pen in frankreich:
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La Croix aus Paris meint zum Satz des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen, das deutsche Besatzungsregime während des Zweiten Weltkriegs sei „nicht besonders unmenschlich“ gewesen: Krach machen. Schockieren. Der Augenblick dafür ist günstig. Die anstehenden Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz werden Europa in schmerzhaftes Erinnern tauchen. Die Negationisten aller Couleur mobilisieren sich, um die Augenscheinlichkeit des Horrors zu leugnen – es herrscht eine Stimmung, die Vergangenheit aufzuwühlen. Da Le Pen nichts zur Gegenwart zu sagen hat und auch nichts zur Zukunft, bleibt ihm nur das.

Le Monde meint dazu: Es ist nötig, daran zu erinnern – um auf die verabscheuungswürdige Äußerung Le Pen zu antworten –, dass die von der Berliner NSDAP inspirierte deutsche Besatzung von 1940 bis 1944 auch in Frankreich von vielen Verbrechen geprägt war. Das schwerwiegendste war natürlich die Deportation von 77.000 französischen und ausländischen Juden sowie von zehntausenden Widerstandskämpfern und politischen Gegnern nach Auschwitz und in andere Lager. Der Justizminister hat richtig gehandelt, als er sofort Ermittlungen gegen Le Pen eingeleitet hat – auf der Grundlage des Gesetzes, das das Leugnen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestraft.