LETZTES GELEIT FÜR EXPRÄSIDENT
: Südkoreaner würdigen toten Roh Moo Hyn

SEOUL | Hunderttausende Menschen haben gestern in Südkoreas Hauptstadt Seoul von Expräsident Roh Moo Hyun Abschied genommen, der eine Woche zuvor Selbstmord begangen hatte. Viele trugen Gelb, die Farbe aus Rohs Wahlkampf. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, weil Proteste von Roh-Anhängern befürchtet wurden, die der jetzigen konservativen Regierung vorwerfen, Roh in den Tod getrieben zu haben. Der 62-Jährige, der sich aus einfachen Verhältnissen an die Staatsspitze emporgearbeitet und in seiner Amtszeit von 2003 bis 2008 die Aussöhnung mit Nordkorea vorangetrieben hatte, nahm sich aus Verzweiflung über seine Verwicklung in einen Korruptionsskandal das Leben. Gegen Roh wurde ermittelt, weil er als Präsident 4,3 Millionen Euro von einem Geschäftsmann angenommen haben soll. (ap)