: Berlin im Osten vorn
Neue Studie: Nirgendwo in Ostdeutschland werden so viele Patente angemeldet wie im Großraum Berlin
Die innovativen Kompetenzen in Ostdeutschland sind in den Räumen Berlin und Dresden am stärksten ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in einer Studie, die gestern veröffentlicht wurde. Für ihre Studie haben die Wirtschaftsforscher die Anmeldungen von Patenten aus den verschiedenen Regionen ausgewertet.
Für Ostdeutschland identifizierten die Forscher 80 innovative Kompetenzfelder. Mehr als die Hälfte dieser Felder konzentriere sich aber auf Berlin und sein südwestliches sowie südöstliches Umfeld, und auf Dresden mit seinem Umland, so das IWH. Allein Berlin weise 25 solcher Felder auf – zum Beispiel anorganische Chemie, Optik, Elektrotechnik, medizinische Präparate, Bauwesen, Metallverarbeitung und Maschinenbau.
Für diese herausragende Stellung des Großraum Berlins sind nach IWH-Ansicht mehrere Faktoren verantwortlich. Zum Ersten sei Berlin in zahlreichen Branchen der wichtigste Produktionsstandort in Ostdeutschland. Zum Zweiten verfüge Berlin über eine hohe Dichte von Forschungsinstituten und Hochschulen; dies zeige sich schon an der überdurchschnittlichen Zahl von Patenten, die von Wissenschaftseinrichtungen stammten. „Zum Dritten waren die Unternehmen im Westteil der Stadt in die westliche Marktwirtschaft integriert und keinem Transformationsschock ausgesetzt“, so das IWH. So hätten sie ihre Innovationsaktivitäten kontinuierlich fortführen können.
Weitere Kompetenzfelder konzentrieren sich laut IWH in Chemnitz und Jena, mit deutlichen Abstrichen auch in Halle, Leipzig und Magdeburg. Keine solchen Felder fanden die Forscher im nördlichen Brandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern, der Altmark, der Region um Dessau und Wittenberg an der sachsen-anhaltinischen Elbe sowie in Nordthüringen. ROT