MEDIENTICKER

Mathias Döpfner (46), Vorstandschef der Axel Springer AG, fordert einen besseren Schutz geistigen Eigentums. Zum Auftakt des 3. Internationalen Mediendialogs haben führende deutsche Verlagshäuser eine dementsprechende Resolution vorgelegt. „Im Internet darf es keine rechtsfreien Zonen geben“, heißt es darin. Neben Springer haben auch die Bauer Media Group, die Ganske Verlagsgruppe, Gruner + Jahr, der Spiegel-Verlag sowie der Zeit-Verlag unterzeichnet. Sie fordern vom Gesetzgeber ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage. (dpa)

Ein NDR-Hörfunkredakteur soll den Gesamtmitschnitt einer Rede des NPD-Spitzenfunktionärs Udo Pastörs an die Staatsanwaltschaft Saarbrücken weitergereicht haben und im Gegenzug die Strafverfolger um eine „Einschätzung der Person“ Pastörs gebeten haben. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung mit Verweis auf den Spiegel. Der NDR bestätigte die Weitergabe und missbilligte sie ausdrücklich. Gegen den NPD-Fraktionschef im Schweriner Landtag wird seit Mitte März ermittelt, als er auf einer Rede am Aschermittwoch von „Judenrepublik“ und „muselmanischer Bedrohung“ sprach. Presserechtler bezeichneten das Weiterreichen des Materials als handwerklichen Fehler, da Journalisten kein Recherchematerial an Außenstehende weiterreichen sollten, „da sie keine Hilfspolizisten sind“, schreibt Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits Mitschnitte und Zeugenaussagen vorliegen, soll aber nach einer Aufnahme der gesamten Rede gesucht haben. Das ZDF, welches auf der NPD-Veranstaltung ebenfalls vor Ort war, hatte die Herausgabe abgelehnt. (taz)