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Arash T. Riahis „Die Souvenirs des Herrn X“ im Lichtmeß als liebevolle Hommage an die Amateurfilmer-Szene
Auf einem Wiener Flohmarkt ersteht der Filmemacher Arash T. Riahi Super-8-Filme eines unbekannten Hobbyfilmers. Neugierig macht er sich auf die Suche nach ihm und entdeckt eine wenig bekannte Szene von Amateurfilmern, die sich in Clubs zusammenfinden, Wettbewerbe organisieren und mit großer Leidenschaft für das bewegte Bild leben.
Das filmische Porträt Die Souvenirs des Herrn X, am Donnerstag im Lichtmeß zu sehen, ist eine Hommage an sie. „Dass Leute lachen, wenn sie Amateurfilme sehen, ist wichtiger Bestandteil“, erklärt ein Filmclub-Mitglied. Amateurfilmer würden von vielen nicht ernst genommen, ihre zweckfreie Tätigkeit als nutzlos abgetan. Dabei ist das Wort „Amateur“ ursprünglich gar nicht negativ besetzt, sondern entstammt ursprünglich dem Lateinischen und bedeutet „Liebhaber“.
Die Filme von Herrn X sind in der Tat klassische Amateurfilme, in denen Alltägliches zum Nachweis des eigenen Lebens wird. In einem der Super-8-Lehrfilme heißt es gar: „Ihre Filme machen das Leben wiederholbar.“ Was früher Fotos waren, wurde in den Sechzigern der Film. „Jeder Tag, an dem Sie nicht filmen, ist ein verlorener Tag. Preisen Sie sich glücklich, Filmer zu sein.“ Das hier vorgeführte Spektrum ist breit, gemeinsamer Nenner ist das bewegte Bild.
Riahis Film ist eine liebevolle Würdigung der Amateurfilmer, die ganz in ihrem Tun aufgehen. Ganz nebenbei entwirft sein Film auf der Suche nach den Qualitätskriterien eine eigene Ästhetik: Bild- und Zeitebenen werden collagenartig übereinander geschoben, Altes mit Neuem verknüpft; zeitliche oder technische Beschränkungen gibt es nicht. Riahis Porträt ist anrührend und komisch zugleich. Dabei hatten die standen Produktionsfirmen seiner Idee zunächst misstrauisch gegenübergestanden, weil sie fürchteten, er wolle sich über die Filmer lustig machen. Eine unbegründete Sorge.
Beatrice Wallis
Do, 10.2., 20 Uhr, Lichtmeß