Kinderschutzgesetz passé

ENTWURF Nach neuen Fachtreffen wollen Verbände das Gesetz – aber erst nach der Bundestagswahl

BERLIN taz | Für eine Verabschiedung des Kinderschutzgesetzes gibt es trotz neuerlicher Fachgespräche am Mittwoch kaum eine Chance mehr. Georg Kohaupt, Bundesvorstand der Kinderschutz-Zentren, lobte zwar in Berlin das „erstaunlich offene und bewegliche Gespräch mit dem Familienministerium.

Trotzdem rät der Experte davon ab, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. In den nächsten zwei Wochen sei einfach zu wenig Zeit, das Gesetz sorgsam und nicht in Eile zu verbessern. Handlungsaufträge für Lehrer, Sporttrainer und andere Betreuer müssten klarer definiert sein, so Familientherapeut Kohaupt.

Auch die SPD ist von den jüngsten Änderungen am Gesetzesvorschlag aus dem Familienministerium nicht überzeugt. Die familienpolitische Sprecherin der SPD, Caren Marks, fordert weitere Änderungen. Die bisherigen Vorlagen der Familienministerin würden lediglich zum „Gesetz der verpassten Chancen“ taugen, sagte Marks zur taz.

Das Familienministerium zeigte sich dennoch weiter optimistisch, das Gesetz retten zu können. MOS