Flugblätter warnen

Der Bund der Strafvollzugsbediensteten will mit einer Flugblattaktion vor Unsicherheit der Knäste warnen

BIELEFELD taz ■ Der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten (BSBD), Klaus Jäkel, hat der Landesregierung mit öffentlichen Aktionen gedroht, die die Sicherheit der Gefängnisse in NRW zum Thema machen sollen. Angesichts der von der Landesregierung angekündigten Stellenkürzungen im Strafvollzug drohten die Gefängnisse in Nordrhein-Westfalen „zu einer Zeitbombe zu werden“, sagte Jäkel gegenüber der taz.

Bliebe Justizminister Wolfgang Gerhards (SPD) bei den Kürzungen, werde sich die Gewerkschaft vorbehalten, die „Bevölkerung in den Städten mit Flugblättern darauf aufmerksam machen, dass sie besser auf Frauen und Kinder acht geben soll“, da die Gefängnisse nicht mehr sicher seien. Sollten wie vom Justizministerium vorgesehen rund 300 Stellen im Strafvollzug wegfallen, drohe den Gefangenen „Fernsehvollzug“, sagte Jäkel. Die Häftlinge müssten auf Sport verzichten, könnten ihre Aggressionen nicht mehr abbauen. „Das geht nicht gut“, sagte Jäkel. Nur durch „aufschließen, wegschließen, aufschließen wegschließen“ lasse sich nach einer Haftstrafe niemand in die Gesellschaft integrieren. Schon jetzt „verhindert nur das Goodwill der Bediensteten Schlimmeres“, sagte Jäkel. KOK