Das Ende einer Polit-Karriere: Swantje Hartmann abgesetzt

MACHTKAMPF Delmenhorster SPD schasst ihre Bürgermeisterin. Linke beklagen Mobbing

Der monatelange Streit innerhalb der Delmenhorster SPD um die Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Swantje Hartmann ist eskaliert. Am Montagabend setzte die SPD-Fraktion einstimmig Hartmann als Bürgermeisterin ab und entzog ihr den Sitz in dem wichtigsten Ratsgremium, dem Verwaltungsausschuss.

Während die 36-Jährige im Ausschuss durch ihre Vertreterin, Ratsfrau Ingrid Klattenhoff, ersetzt wird, will die SPD das Amt der Bürgermeisterin „nicht weiter besetzen“. Die Delmenhorster SPD-Fraktionschefin Susanne Mittag betonte, Hartmann solle Gelegenheit bekommen, „ihre Arbeit im Landtag zu intensivieren“.

Das Verhältnis von Hartmann und Teilen ihrer Partei ist seit dem vergangenen Jahr zerrüttet, nachdem Hartmann die Veruntreuung von Parteigeldern vorgeworfen worden war. Obwohl Hartmann die Vorwürfe bestritt und auch die Staatsanwaltschaft nicht fündig wurde, trat die Politikerin bereits vor einem Jahr erst als stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, dann als finanzpolitische Sprecherin der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion zurück – auf Druck des SPD-Landes- und Bezirksvorsitzenden Garrelt Duin.

Für die Delmenhorster Linkspartei wird durch die Abwahl Hartmanns „die übelste Seite der Politik“ und ein „grenzenloses Ausmaß an Mobbing“ sichtbar. Die Politikerin sei „in demütigender Weise durch Mitglieder ihrer eigenen Partei niedergemacht“ worden. MAC