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Affront gegen Nigerias Obasanjo

Togos Regime verärgert Nigerias Präsidenten. Demonstration in Lomé aufgelöst

COTONOU taz ■ Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo hat gestern eine Krisenmission nach Togo abgesagt und dem dortigen neuen Regime von Faure Gnassingbé mit Sanktionen gedroht. Nigerias Botschafter wurde bereits abgezogen. Als Grund nannte Obasanjos Sprecherin, dass ein Flugzeug mit einer nigerianische Vorausdelegation am Donnerstagabend abgewiesen worden sei. Damit werde eine Friedensmission der westafrikanischen Regionalorganisation Ecowas hintertrieben.

Obansanjo wollte in Togos Haupstadt Lomé gestern mit anderen Staatschefs der Ecowas dem neuen Herrscher Gnassingbé klar machen, dass die westafrikanischen Regierungen seine Machtübernahme nicht akzeptieren. Gnassingbé ist der Sohn des vor einer Woche verstorbenen Langzeitherrschers Gnassingbé Eyadema und hatte nach dessen Tod putschartig die Macht übernommen.

Togos Innenminister bezeichnete die Abweisung des nigerianischen Flugzeugs gestern als Missverständnis. Das Treffen sei von Lomé in die nördliche Stadt Kara verlegt worden, und die nigerianische Delegation sei deshalb vor ihrem Abflug gebeten worden, noch zu warten. Als die Nigerianer aber dennoch losgeflogen seien, hätten sie in Lomé keine Landeerlaubnis bekommen.

Auch innenpolitisch verschärft sich die Lage in Togo. Gestern demonstrierten 300 Oppositionelle gegen die neue Staatsführung. Die Polizei lösten den Protest mit Tränengas auf. Für heute rufen Oppositionsparteien zu einem Marsch auf – trotz der für zwei Monate angesetzten Trauerzeit, in der keine öffentlichen Kundgebungen stattfinden sollen. HAKEEM JIMO

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