verboten:
Guten Tag, meine Damen und Herren!
Gerne benutzen Journalistinnen und Journalisten militärische Metaphern, wenn’s um die Demokratie geht (und wann geht’s das nicht?) – dann ist von der „Wahlschlacht“, von „Rededuellen“ oder „hart umkämpften Wählerstimmen“ die Rede. Selten aber waren diese Formulierungen so zutreffend wie bei den demokratischen Urnengängen im Irak.
Wir erinnern uns: Unter Expräsident Saddam Hussein, der über die US-Armee stolperte, hatten die Iraker höchstens die Wahl zwischen Euphrat und Tigris. Zwar wurde dem gebeutelten Volk mit blutigen Anschlägen auch diesmal die Wahl recht schwer gemacht. Aber nun ist’s endlich vollbracht, ein Gewinner steht fest!
verboten, fair wie immer, springt deshalb über seinen Schatten und gratuliert dem Wahlsieger! Bravo! Toll gemacht! Vielleicht sollten Sie aber zunächst auf das übliche Bad in der Menge verzichten, Mister
George W. Bush.
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