„Temporäre Nutzung“

Aus Bremer Brachland wird ein Kunstprojekt

■ Das „Autonome Architekten Atelier“ (AAA) besteht aus dem Architekten Daniel Schnier und dem Raumplaner Oliver Haseman. Sie sehen sich als Bindeglied zwischen Kunst, Kultur und Stadtentwicklung.

taz: Herr Schnier, Sie verwandeln die Brache hinter dem alten Güterbahnhof in einen Ort für Kunst und Musik. Wozu?

Daniel Schnier: 1994 gab es einen Stadtplanungswettbewerb, bei dem Ideen für die Bebauung dieser Brachfläche gesammelt wurden. Doch im Zuge der Entwicklung der Überseestadt ist die Rangierfläche in Vergessenheit geraten – sie liegt immer noch brach. Das AAA will die Diskussion über die Verwendung nicht genutzter Gelände anregen.

Was sollte da passieren?

Toll wäre es, wenn die Brache öffentlich nutzbar wäre – beispielsweise als Garten, der nicht auf monetäre Art vermarktet wird. Momentan gehört die Fläche der Stadt.

Was tun Sie dafür?

Wir möchten das Brachland durch temporäre Nutzung wiederbeleben. Künstler, Autoren, Musiker und Filmemacher bespielen und thematisieren das Thema Brachlandflächen auf ganz verschiedene Art und Weisen. Es gibt zum Beispiel eine Aufführung des Theaterstücks „Warten auf Godot“, verschiedene Lesungen und Filmnächte mit Vorführungen der Filmreihe „Aufflackern“.

Und danach?

Danach wird die Brache wieder zur Brache – doch hoffentlich werden wir es geschafft haben, das Gelände ins Bewusstsein der Menschen zu rufen und Ideen für die zukünftige Nutzung zu entwickeln. Interview: GKW

Sonntag ab 14 Uhr