: Nur dürftige Impulse aus Tokio
Der Biomarkt der Europäischen Union hätte niemals einen solchen Aufschwung nehmen können, wenn die nationalen Regierungen in Koordination mit Brüssel nicht eine aktive Förderpolitik betrieben hätten. In der Tokioter Regierung hat man allerdings immer noch nicht in vollem Maße erkannt, dass sich Biomärkte ohne eine gezielte Förderpolitik nur sehr schleppend entwickeln. Ein erster Schritt in die richtige Richtung war die Einführung eines staatlichen Biosiegels. Ungelöst ist aber nach wie vor die Frage, wie mit kunstdüngerverseuchten Flächen umgegangen werden soll. Der Hintergrund: Kein anderes Land der Erde hat Kunstdünger so massiv eingesetzt wie Japan. Erhebliche Teile der knappen und kostbaren landwirtschaftlich nutzbaren Flächen können für die Bioproduktion auf absehbare Zeit nicht genutzt werden. Die Regierung investiert zudem weder in Verbraucheraufklärung noch in die finanzielle Unterstützung von Biobauern. Dass vom Staat demnächst stärkere Impulse für den Biomarkt ausgehen, ist nicht zu erwarten. Im Landwirtschaftsministerium arbeiten etwa 10.000 Beamte, die zuständige Abteilung für den Bereich Biomarkt und Ökolandbau umfasst ganze drei Mitarbeiter. TRO