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Archiv-Artikel

VORMERKEN Beim Poesiefestival wird an Gedichten nicht gegeizt, ohne sich im Gedicht zu erschöpfen

Von LY

Lyrik ist ein Muss: Sonst gäbe es auch keine Songtexte, keine Libretti, keinen Rap, und was sollten sich Verliebte sonst in ihre Briefe schreiben? Die über 140 Dichter und Künstler bei dem am heutigen Samstag startenden Poesiefestival Berlin werden schon beweisen, dass Poesie mehr ist als ein Abzählreim. Kurzfilm kann sie hier sein und eine Tanz-Performance, schneller Poetry-Slam und HipHop, Rockballade und halt durchaus auch die klassische Dichtung. Für das alles schaut man sich beim Poesiefestival in der weiten Welt um, in Afrika, Mexiko und in den USA, ohne deswegen Berlin, wo ohnehin die meisten Dichter Deutschlands leben, aus den Augen zu verlieren. Die sollen zum lesen ihrer Texte auch mal raus an sonst eher lyrikferne Plätzen wie das Parkdeck der Neukölln-Arcaden, heute ab 11 Uhr, und der morgige Sonntag ist Afrika-Tag, in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, wo etwa Johannesburg als „Stadt im Gedicht“ vorgestellt wird und man entlang des Sambesis den poetischen Strömungen folgt. Am Abend tritt mit Chiwoniso Maraire die bekannteste Sängerin Simbabwes auf. Weitere Programmpunkte des an verschiedenen Orten stattfindenden Poesiefestivals Berlin sind zum Beispiel am Montag und Dienstag die deutsch-polnischen Übersetzungsverhältnisse beim Versschmuggel, wo Gedichte schnell mal die Sprache wechseln, und aus dem Stegreif weiter geht es am Freitag, wenn mit Saul Williams der Erfinder des Poetry-Slams seinen Auftritt mit „Beat‘n‘Word“ hat. LY

■ Poesiefestival Berlin, 27. Juni bis 5. Juli, Programminfo: www.literaturwerkstatt.org oder ☎ 4852450