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Archiv-Artikel

Demo gegen „Mia“

Heute könnte es vor dem Modernes laut werden: Gegen die umstrittenen Deutsch-Popper „Mia“ wird protestiert

Von mamö

bremen taz ■ Heute Abend tritt die Band „Mia“ im Modernes auf – eine Stunde vorher steigt eine Gegendemonstration: Eine Gruppe namens „Komité Rosé“ ruft zum Protest gegen die umstrittenen Deutsch-Popper auf.

Mit Video-Clips in Schwarz-Rot-Gold machten „Mia“ Furore. Liedpassagen wie „...wir betreten neues deutsches Land...“ oder „...wenn man mich jetzt fragt woher ich komme, tu ich mir nicht mehr leid...“ machten sie sich nicht nur Freunde. Sängerin Mieze erklärt im Internet: „Ich habe nichts zu meinem Deutschsein dazugetan, ich bin es einfach und lerne gerade, es zu sein ohne Stolz und ohne Scham.“

„Mia“ sei die „Avantgarde des neuen deutschen Popnationalismus“, so ein Sprecher vom Komité Rosé, der seinen Namen nicht nennt. Hier werde „neue Vaterlandsliebe im schicken Pop-Outfit salonfähig“ gemacht.

Jochen Schwarz, Sprecher der Veranstalterin Revue GmbH, sieht das anders: „Ich sehe bei ‚Mia‘ keinerlei nationalistisches Gedankengut. Die machen Popmusik und so ist auch das Publikum“, erklärt er. Auch Edu Woltersdorf, Sprecher des „Modernes“, findet die Gegenaktivitäten überzogen. „Wir lassen hier kein faschistisches Gedankengut propagieren. Bei dieser Band sehe ich keinen Anlass, dem Veranstalter die Räume zu entziehen“, so Woltersdorf, der sich im übrigen darüber wundert, dass die „Mia“-Gegner nicht das Gespräch mit dem Modernes gesucht hatten, sondern nur in einem Flugblatt zum Verbot des Konzerts aufforderten. mamö