Raucher ächten

MÜNSTER dpa ■ Die Ärztekammer Westfalen-Lippe kritisiert die am Mittwoch beschlossene Regelung zur Einschränkung des Rauchens in Gaststätten als unzureichend. Nach der zwischen Bundesgesundheitsministerium und Gaststättenverband erzielten Vereinbarung sollen in Gaststätten mit mindestens 75 Quadratmetern Fläche bis 2008 die Hälfte der Plätze für Nichtraucher reserviert werden. Dies geht laut Ärztekammer nicht weit genug. Ein Rauchverbot müsse im Sinne der Gesundheit radikaler sein, sagte Kammerpräsident Ingo Flenker gestern in Münster. Die Ärztekammer fordert ein generelles Rauchverbot an öffentlichen Orten wie Gaststätten und Schulen. Eine „gesellschaftliche Ächtung des Rauchens“ wie in Italien, Norwegen und Schweden sei notwendig. Nach Angaben der Ärztekammer erkranken jährlich 40 000 Menschen in Deutschland auf Grund des Rauchens an Lungenkrebs. Die jährlichen Folgekosten des Rauchens bezifferten sich nach einer Studie der Universität Ulm auf rund 19 Milliarden Euro.