Nordsee-Fischer in Existenznot

NEUHARLINGERSIEL dpa ■ Die Erzeugerpreise für Krabben und die meisten Fischarten sinken so stark, dass die Fischer an der Nordsee Probleme bekommen. Einige Betriebe seien im vergangenen Jahr in Existenznot geraten, sagte gestern Dirk Sander vom Landesfischereiverband Weser-Ems. Während ein Kilo Krabben 2003 noch 2,55 Euro gekostet habe, bekämen die Fischer dafür heute nur noch 2,19 Euro. Zugleich seien deren Produktionskosten aber drastisch gestiegen. Der Jahresumsatz der Fischer ging im Jahr 2004 denn auch um 1,4 Millionen Euro auf 17,6 Millionen Euro zurück. Die im Schnitt 29 Jahre alte Kutterflotte wurde nicht erneuert. Ohnehin ging der Fang im letzten Jahr um hunderte Tonnen zurück. Vor allem wurden weniger Miesmuscheln angelandet. Diese hatten obendrein einen geringeren Fleischgehalt als in den Jahren zuvor. Zum ersten Mal galt 2004 eine Seetageregelung für die Nordsee-Fischer. Danach dürfen die Kutter nicht mehr jeden Tag aufs Meer fahren. So sollen vor allem Kabeljau und Seehecht geschützt werden. Denn deren Bestände sind in den letzten Jahren enorm geschrumpft.